Schwarze Kassen: US-Börsenaufsicht belangt Oracle

Nach Überzeugung der US-Börsenaufsicht SEC hatten indische Oracle-Mitarbeiter umgerechnet etwa 2,2 Millionen US-Dollar aus Aufträgen abgezwackt und in schwarze Kassen geleitet.

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Von
  • dpa

Der Hauptsitz von Oracle in Redwood Shores, Kalifornien, USA.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach / Archiv)

Oracle büßt für Verfehlungen von Mitarbeitern in Indien. Nach Überzeugung der US-Börsenaufsicht SEC hatten diese umgerechnet etwa 2,2 Millionen US-Dollar aus Aufträgen abgezwackt und in schwarze Kassen geleitet. Es habe das Risiko bestanden, dass "diese Mittel für gesetzeswidrige Zwecke eingesetzt werden wie Bestechung oder Veruntreuung", erklärte die SEC.

Die Aufseher warfen Oracle vor, dass die firmeninternen Kontrollen zu lax gewesen seien. Die Vorgänge ereigneten sich demnach in den Jahren 2005 bis 2007. Um die Sache aus der Welt zu schaffen, hat der Software-Konzern jetzt eingewilligt, zwei Millionen Dollar zu zahlen. Oracle bestritt die Vorwürfe dabei weder, noch erkannte das Unternehmen sie an – das ist ein übliches Vorgehen bei Vergleichen in den USA.

Oracle habe Kontrollen eingeführt, die zu den besten in der Branche gehörten, erklärte eine Firmensprecherin. Das Unternehmen habe selbst im Jahr 2007 die Zahlungen aufgedeckt, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Anschließend habe Oracle die Vorgänge den staatlichen Stellen gemeldet und mit der SEC bei deren Ermittlungen kooperiert: "Den beteiligten Mitarbeitern wurde gekündigt."

US-Behörden verfolgen Korruption auch im Ausland. Gesetzliche Grundlage ist der "Foreign Corrupt Practices Act" (FCPA). Den langen Arme der US-Justiz bekamen auch schon Daimler und Siemens zu spüren, die wegen fragwürdiger Geschäfte in verschiedenen Ländern zur Kasse gebeten wurden. Daimler zahlte vor zwei Jahren 185 Millionen Dollar, Siemens vor vier Jahren 800 Millionen Dollar an die SEC und das US-Justizministerium. (jk)