Kontrolleure finden bessere Arbeitsbedingungen bei Foxconn

In einem Bericht sieht die Fair Labor Association verbesserte Arbeitsbedingungen in drei Fabriken des größten Apple-Zulieferers Foxconn. Es stehen jedoch noch grundlegende Änderungen an.

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Von
  • Christian Kirsch

In einem ersten Bericht hat die Fair Labor Association (FLA) grundlegende Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen in drei Fabriken des chinesischen Elektronikherstellers Foxconn festgestellt. Das Unternehmen habe alle 195 für Ende Mai 2012 vorgesehenen Änderungen ausgeführt. Auch viele der erst bis Ende Juni 2013 fälligen Aufgaben seien bereits erledigt.

Die FLA hatte Anfang 2012 die drei Produktionsstätten in Guanlan, Longhua und Chengdu "einer der umfangreichsten und detailliertesten Untersuchungen in der Geschichte der Fertigungstechnik" unterzogen, heißt es in der Mitteilung. Damals waren zahlreiche Missstände aufgedeckt worden, etwa überlange Arbeitszeiten und mangelhafte Sicherheitsbedingungen. Apple und Foxconn akzeptierten die Ergebnisse und Empfehlungen dieser Untersuchung und entwarfen einen 15-Monatsplan für die nötigen Änderungen.

Insbesondere hat Foxconn der FLA zufolge die wöchentliche Arbeitszeit inklusive Überstunden auf 60 Stunden reduziert. Sie sollen bis Juli nächsten Jahres auf den in China zulässigen Wert von 40 Stunden zuzüglich 9 Überstunden sinken. Zudem habe das Unternehmen für Änderungen an der Gesetzgebung geworben. Dadurch sind ab 1. Januar 2013 auch Wanderarbeiter in der Industrieregion Shenzhen in die Arbeitslosenversicherung integriert.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Situation von Praktikanten. Sie brauchen nun keine Überstunden mehr zu leisten, ihre Arbeit muss direkt mir ihrer Ausbildung zu tun haben und sie wissen, dass sie das Praktikum jederzeit beenden dürfen. Die FLA habe die Umsetzung dieser Änderungen durch Interviews mit Praktikanten in Longhua überprüft.

"Die nächste Phase von Verbesserungen wird Foxconn vor Herausforderungen stellen, weil sie große Änderungen in der Arbeitsumgebung bedeuten. Das wird unvermeidlich zu Unsicherheit und Sorge bei den Angestellten führen," sagte der FLA-Präsident Auret van Heerden. Für einen erfolgreichen Übergang zu den gesetzlich vorgeschriebenen Wochenarbeitszeiten seien Beratungen mit den Arbeitern entscheidend.

Apple trat der FLA im Januar 2012 als erster Elektronikkonzern bei. Vorangegangen waren zahlreiche Selbsttötungen bei Foxconn, die zu Kritik an den dortigen Arbeitsbedingungen beitrugen. Die 1999 gegründete FLA kontrolliert weltweit Arbeitsbedingungen im Auftrag der jeweiligen Unternehmen. (ck)