Harte Verhandlungen um Foxconn-Einstieg bei Sharp

Sharp braucht dringend frisches Geld. Die Nachverhandlungen über den Einstieg des Auftragsfertigers Foxconn, die wegen des fallenden Sharp-Aktienkurses notwendig wurden, gestalten sich schwierig. Der Foxconn-Chef soll bereits aus Japan abgereist sein.

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Von
  • dpa

Die Verhandlungen über den geplanten Einstieg des Auftragsfertigers Foxconn beim angeschlagenen Elektronik-Konzern Sharp laufen zäh. In einer Gesprächsrunde am Donnerstag sei keine Lösung gefunden worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Die Verhandlungen sollen am Freitag fortgesetzt werden.

Foxconn-Manager Tai Jen-wu sagte, bei den Gesprächen gehe es darum, wie die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen die Geschäftsentwicklung bei Sharp verbessern könne. Der Auftragsfertiger mit Hauptsitz in Taiwan sei bereit, Sharp in vieler Hinsicht zu helfen, hieß es ohne nähere Details.

Foxconn ist der weltgrößte Auftragsfertiger und produziert unter anderem für Apple, Dell oder Hewlett-Packard. Nach der Vereinbarung von März wollte Foxconn knapp zehn Prozent an Sharp kaufen, zum Preis von 550 Yen (5,61 Euro) pro Aktie. Der Kurs des Papiers ist jedoch angesichts der hohen Verluste bei Sharp drastisch abgesackt, am Donnerstag kostete die Aktie nur 227 Yen (2,31 Euro). Damit muss der Deal nachverhandelt werden. Am heutigen Freitag fiel der Kurs weiter auf unter 200 Yen (rund 2 Euro), nachdem erste Berichte die Runde machten, der Foxconn-Chef sei ohne Verhandlungsergebnis aus Japan abgereist.

Für Sharp ist der Einstieg von Foxconn extrem wichtig, weil er frisches Geld bringen soll. Zuletzt wurde über mögliche Alternativen wie einen neuen Riesen-Kredit der Gläubigerbanken oder eine Investition von Konkurrenten wie Kyocera oder Toshiba spekuliert. Nach jüngsten japanischen Berichten prüft Sharp auch eine Ausweitung des geplanten Stellenabbaus von 5000 auf 10.000 Mitarbeiter. (jk)