Gerät für kontaktlose Energieübertragung bei Implantaten vorgestellt

Forscher der Universität Stanford haben ein winziges Gerät entwickelt, mit dem sich Herzimplantate über kontaktlose Energieübertragung betreiben lassen könnten. Damit könnten Implantat-Batterien überflüssig gemacht werden.

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Forscher der Universität Stanford haben ein Gerät entwickelt, mit dem sich Herzimplantate mittels kontaktloser Energieübertragung betreiben lassen könnten. Das in einen Kubus von 0,8 Millimeter Seitenlänge eingelassene Gerät könnte die meist größeren Implantat-Batterien überflüssig machen – und damit auch chirurgische Eingriffe für den Batterietausch.

Laut den Wissenschaftlern soll das Gerät 5 Zentimeter tief in die Brust über das Herz implantierbar sein und dabei die Funkwellen eines auf die Brust gelegten Transmitters in Energie umwandeln können. Die hochfrequenten Wellen des Transmitters werden dabei einer winzigen Spule im Gerät aufgefangen, in der damit genug Strom etwa für den Betrieb eines Herzschrittmachers erzeugt werden soll. Bei optimaler Frequenz sollen dabei über 50 Mikrowatt möglich sein.

Den Durchbruch erzielten die Forscher mit der Entdeckung, dass hochfrequente Wellen weitaus tiefer in den Körper eindringen können als bisher angenommen. Bislang war man nur bei niederfrequenten Wellen davon ausgegangen, die aber eine deutlich größere Empfangsantenne erfordert hätten. Durch den Einsatz hoher Frequenzen war die Verkleinerung auf ein Gerät möglich, das auf einer Nadelspitze Platz findet.

Die eigens entwickelte Antennenstruktur im Transmitter und im Empfänger, die unter anderem konstante Übertragung unabhängig von der Antennenausrichtung erlaubt, soll bereits als Patent angemeldet worden sein. Insgesamt sehen die Wissenschaftler sehen ihre Entdeckung, die im Fachjournal Applied Physics Letter beschrieben ist, als Schritt in eine Zukunft, in der alle Implantate mit kontaktloser Energie versorgt werden können. (axk)