Red Gate holt Glimpse-Entwickler ins Boot

Das quelloffene Glimpse wird als eine Art "Firebug für den Server" beschrieben. Anders als beim 2008 übernommenen .NET-Decompiler Reflector soll die Technik weiterhin als Open-Source-Projekt geführt werden.

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Von
  • Harald M. Genauck

Mit der Anstellung der beiden Initiatoren und Entwickler des quelloffenen Glimpse-Projekts, Nik Molnar und Anthony van der Hoorn, hat bei Red Gate offenbar ein Umdenken im Umgang mit der Entwickler-Community stattgefunden. Als Red-Gate-Mitarbeiter sollen beide nun Glimpse mit weiterer Unterstützung von Red Gate weiterentwickeln und in den kommenden Monaten aus dem bisherigen Beta-Stadium in eine erste fertige Version ("v1") überführen.

Das Glimpse-Projekt wird als eine Art "Firebug für den Server" beschrieben. Es ermöglicht in ASP.NET-Anwendungen das Nachverfolgen von Requests oder Ausgaben, Routing und Bindungen von Datenmodellen in einem browserseitigen Widget ohne Änderungen im serverseitigen Code. Es wird über die NuGet-Verwaltung in Visual Studio installiert und mit einfachen URL-Aufrufen für eine Webseite ein- beziehungsweise ausgeschaltet.

Ausschlaggebend für die neue Herangehensweise seitens Red Gate mag der Proteststurm gewesen sein, der seinerzeit in der Entwickler-Gemeinde hervorgerufen worden war, nachdem man den von Lutz Roeder entwickelten und kostenlos erhältlichen .NET-Decompiler Reflector im Jahr 2008 übernommenen und schließlich Anfang 2011 kostenpflichtig gemacht hatte. Allerdings wurde später zumindest der ältere Entwicklungsstrang der mit der Version 6.8 wieder kostenfrei angeboten.

Das Glimpse-Projekt soll dagegen ausdrücklich als Open-Source-Projekt weiterbestehen, erklärte Neil Davidson, Mitgründer und Joint CEO bei Red Gate. Das solle sowohl für das Framework selbst als auch für von der Community entwickelte Plug-ins gelten. Geplant sei allerdings, in Zukunft kostenpflichtige, auf proprietären Red-Gate-Techniken aufbauende Plug-ins anzubieten, beispielsweise für Bereiche wie Performance-Profiling. (ane)