Apple macht Musiknetz Ping dicht

Mit Ping war es möglich, sich unter iTunes mit Freunden über Songs, Alben und Musiker auszutauschen und Künstlern im Twitter- und Facebook-Stil zu "folgen". Das Angebot konnte sich jedoch nie wirklich durchsetzen und wurde nur schleppend weiterentwickelt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Apple gibt nach gut zwei Jahren sein erfolgloses Musik-Netzwerk Ping auf. "Ping ist ab dem 30. September nicht mehr verfügbar", kündigte Apple in dem Netzwerk an. Ab sofort können sich auch keine neuen Nutzer mehr zu Ping anmelden.

Mit Ping war es seit September 2010 möglich, sich auf PC und Mac unter iTunes sowie auf iOS-Geräten mit Freunden über Songs, Alben und Musiker auszutauschen und Künstlern im Twitter- und Facebook-Stil zu "folgen". Das Angebot konnte sich jedoch nie wirklich durchsetzen und wurde nur schleppend weiterentwickelt.

Eines der Probleme von Ping war beispielsweise auch mangelnde Integration in andere Social Networks. Ursprünglich sollte Ping eine Facebook-Verknüpfung bekommen, sie wurde jedoch 2010 kurz vor dem Start gekappt. Facebook habe inakzeptable Bedingungen aufgestellt, sagte Apple-Gründer Steve Jobs damals dem Wall-Street-Journal-Blog All Things D ohne nähere Angaben. In den ersten zwei Tagen nach Vorstellung von Ping meldeten sich eine Million Nutzer an, das Interesse sackte jedoch schnell ab.

Der neue Apple-Chef Tim Cook deutete das Ende von Ping bereits im Mai an. Die Nutzer hätten deutlich gemacht, dass sie nicht viel Energie in Ping investieren möchten. "Werden wir es einstellen? Ich weiß es nicht. Ich werde darüber nachdenken", hatte Cook damals gesagt. Apple müsse kein eigenes Online-Netzwerk haben, um in Social Networks aktiv zu sein. Unter anderem hat sich das Verhältnis zu Facebook inzwischen deutlich verbessert.

Dass Apple angeblich an einem werbefinanzierten Webradio-Dienst arbeitet, davon war bei der Vorstellung von iPhone 5, neuen iPods, iOS6 und neuem iTunes erst einmal nicht die Rede. Vor der Apple-Veranstaltung hatte es bereits geheißen, Apple arbeite an einem Dienst, bei dem kostenlos ein an den Musikgeschmack des Nutzers angepasstes Programm abgespielt wird. Damit wolle Apple seinen erfolgreichen Musikdienst um Streaming-Funktionen erweitern, um den erfolgreichen Streaming-Diensten entgegenzutreten. (jk)