Google plant eigene Wissensplattform

Das Projekt mit dem Namen "knol", kurz für "knowledge", befindet sich zur Zeit in einem geschlossenen Beta-Test.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 134 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

"Es gibt Millionen Menschen, die nützliche Informationen besitzen und sie gerne teilen würden", schreibt Google-Manager Udi Manber in einem Blog-Posting. Derzeit sei das aber noch nicht einfach genug. Mit dem neuen Projekt "knol" will Google das ändern – natürlich nicht ganz uneigennützig.

Knol-Teilnehmer sollen einfach in ihrem Browser Artikel zu bestimmten Themen schreiben können. Die Ergebnisse werden anschließend von der Knol-Community begutachtet – andere Mitglieder können Texte bewerten, Nachfragen stellen oder Verbesserungsvorschläge machen. Das Themenspektrum von Knol soll von wissenschaftlichen Themen bis zu Produktbeschreibungen reichen.

Anders als die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia setzt Knol nur eingeschränkt auf Kollaboration. So wird in einem von Google bereitgestellten Screenshot zum Beispiel ein Autor prominent in der rechten oberen Ecke präsentiert – während man sich bei dem freien Enzyklopädieprojekt die Informationen über die Autoren mühsam aus der Versionshistorie zusammensuchen muss.

"Die Kern-Idee ist es, den Autoren hervorzuheben", erklärt Manber. Bei Büchern und Zeitungsartikeln sei der Name des Autors ja ebenfalls prominent erwähnt. Zusätzlich sollen die Autoren an den Werbeeinnahmen beteiligt werden, die durch Einblendung von Google-Anzeigen auf der Seite erwirtschaftet werden.

Google setzt auf eine Art Markt-Lösung zur Ermittlung des besten Wissens: "Bei vielen Themen wird es wahrscheinlich mehrere konkurrierende Knol-Artikel geben." Dabei sollen die Autoren nicht nur um Zustimmung in der Community konkurrieren, sondern auch um eine möglichst gute Platzierung im Suchportal. "Unsere Aufgabe wird es sein, die Knol-Artikel an geeigneter Stelle in den Google-Ergebnislisten einzuordnen", schreibt Manber. Auch andere Suchmaschinenbetreiber sollen Zugang zu den Knol-Inhalten bekommen. Wann das Projekt für die Öffentlichkeit öffnen wird, ist noch unklar.

Siehe dazu in Telepolis:

(Torsten Kleinz) / (anw)