"Pay as you drive" geht in die Praxiserprobung

Ein Anfang des Jahres von T-Systems und der WGV-Versicherung gestartetes Pilotprojekt für eine individuelle Autoversicherung wurde abgeschlossen, die Technik steht damit vor dem ersten Praxistest mit etwa 1000 bis 1500 Fahranfängern.

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Versicherungen geben Kunden mit niedriger jährlicher Kilometerleistung Rabatte. Die Tarifstufen sind dabei oft grob berechnet. Nach dem Pay-as-you-Drive-Modell erfassen Telematik-Systeme die Fahrleistung und weitere Daten auf den Kilometer genau und ermöglichen dem Versicherer damit individualisierte Angebote, von denen der Versicherte auch dann profitieren kann, wenn sein angepasstes Fahrverhalten zur Unfallvermeidung beiträgt. Ein Anfang des Jahres von T-Systems und der WGV-Versicherung dazu gestartetes Pilotprojekt wurde abgeschlossen, die Technik steht damit vor dem ersten Praxistest mit etwa 1000 bis 1500 Fahranfängern, mit dem die WGV im kommenden Jahr an ihre Kunden herantreten möchte.

Bei dem System ermittelt ein Bordcomputer im Fahrzeug mit GPS über Satellit Orts- und Bewegungsdaten des Fahrzeuges. Das System ermittelt anhand der Daten die gefahrenen Kilometer und überträgt diese sowie Informationen zu Straßen und Uhrzeiten in regelmäßigen Abständen über die Mobilfunknetze per GPRS an ein von T-Systems betriebenes Rechenzentrum. Die Bordcomputer sollen auch in der Lage sein, verschiedene Fahrer zu identifizieren sowie zwischen Dienst- und Privatfahrten zu unterscheiden. Die im Rahmen des Pilotprojektes gemessenen Entfernungen sollen nach Angaben von T-Systems bei minimalen Abweichungen mit den auf dem Tachometer gemessenen Werten übereingestimmt haben.

T-Systems stellt der WGV und den Versicherungsnehmern alle Fahrinformationen als Grundlage für die daraus entstehenden Versicherungsprämien aktuell online bereit. Auch andere Anwendungen sind denkbar, so lasse sich das System auch für die automatische Erstellung eines elektronischen Fahrtenbuchs nutzen und mit einem Navigationssystem verbinden.

Dabei bleibe der Datenschutz nach Unternehmensangaben gewahrt, die Versicherung erhalte die Daten des Autofahrers lediglich in ausgewerteter Form. Dazu gehörten das Fahrprofil und die Kilometer pro Straßentyp, aber nicht die genaue Route. Einen genauen Einzelnachweis bekomme nur der Versicherte selbst. T-Systems lägen zwar alle Daten im Detail vor, der Fahrer bleibe jedoch hinter einer Nummer weitgehend anonym. (vbr)