Vorschau auf Router-Linux OpenWRT 12.09

OpenWRT 12.09 alias Attitude Adjustment schickt den Linux-Kernel 2.4 in Rente, mit dem das Router-Linux auch auf älteren Routern läuft. Verbesserungen versprechen die Entwickler etwa bei der Web-GUI, der Netzwerkeinrichtung, dem Paketfilter und IPv6.

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Von
  • Reiko Kaps

Das OpenWRT-Entwicklerteam hat eine erste Fassung der kommenden OpenWRT-Version 12.09 (Codename Attitude Adjustment) veröffentlicht, die laut Ankündigung nicht mehr den Linux-Kernel 2.4 unterstützen wird. Das betrifft etwa ältere Router-Modelle mit nur 16 MByte RAM sowie langsamen CPUs (200 MHz) wie einige WRT54G-Modelle von Linksys, auf denen neuere Kernelversionen (brcm47xx) nicht mehr gut funktionieren.

Ausgebaut werden mit Attitude Adjustment hingegen die Router-Plattformen ar71xx, ramips und lantiq. Zu den allgemeinen, nicht Hardware spezifischen Neuerungen zählen bislang Verbesserungen am Web-Interface LuCI, der Wechsel zu netifd bei der Netzwerkeinrichtung, die weitgehende Unterstützung der eglibc und Verbesserungen am ath9k- und ath5k-WLAN-Treiber, die nun auch 5 und 10 MHz breite Funkkanäle unterstützen. Des Weiteren erweitert die Betaversion die IPv6-Unterstützung um den Transition-Mechanismus 6rd, kommt mit mehr Erweiterungen für den Paketfilter iptables und benötigt dank besserer Kompression weniger Platz im Flash-Speicher der Router. Während der Betaphase wollen die Entwickler einige bereits bekannte Fehler wie Probleme beim Ramips-Switch-Treiber und mit dem neuen Gpiolib-Treiber beheben.

Bis zum nächsten Release von Attitude Adjustment, das zu Weihnachten erscheinen soll, wollen die Core-Entwickler etwa das Router-Linux auf Kernel 3.6 aktualisieren und weiter an der IPv6-Unterstützung arbeiten, schreiben sie in ihrer Ankündigung. Da OpenWRT inzwischen auf über tausend Softwarepakete angewachsen sei, sollen davon nur solche in das Haupt-Repository übernommen werden, um die sich ein aktiver Betreuer (Maintainer) kümmert, schreiben sie weiter. Das entlaste die Core-Entwickler massiv, neue Paketbetreuer seien willkommen. Zudem wollen sie Patches für OpenWRT nun ausschließlich über die OpenWRT-Entwickler-Mailingliste entgegennehmen. (rek)