Huawei bittet Felix "FX" Lindner um Hilfe

"Wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, dann mache ihn Dir zum Freund"; Huawei folgt dieser Volksweisheit und strebt die Zusammenarbeit mit Hacker Felix "FX" Lindner an. Der hatte dem Konzern ein schlechtes Zeugnis für seine Produkte ausgestellt.

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Huawei bittet den deutschen Hacker und Sicherheits-Experten Felix Lindner, auch als FX bekannt, um Unterstützung. Damit strebt das chinesische Unternehmen eine Zusammenarbeit mit einem seiner größten Kritiker an. John Suffolk, Sicherheitschef von Huawei, teilte dies Reuters mit; FX bestätigte gegenüber heise Security, dass ein Meeting mit Huawei-Mitarbeitern geplant ist. Eine Agenda liegt hingegen noch nicht vor. Auch darüber hinaus gibt es noch keine Pläne.

Mit Lindner möchte sich Huawei nicht irgendjemanden ins Boot holen. FX hat sich als einer der Ersten mit der Sicherheit von Routern beschäftigt und Mängel bei Cisco-Netzwerkhardware aufgedeckt. Vor einigen Monaten hat er Schwachstellen in Huaweis Routern gefunden, über die er unter anderem bei der Defcon referierte. Sicherheitslücken in Huaweis Produkten machen es Hackern möglich, ohne große Mühen in das System einzudringen, sich als Administrator anzumelden, Passwörter zu ändern und Traffic abzufangen. FX macht dafür die schlecht geschriebene Software in allen Huawei-Produkten verantwortlich.

Huawei möchte seine Geschäfte auf die USA und andere westliche Staaten ausweiten. Diese Pläne wurden bisher von den USA blockiert. Dem chinesischen Konzern wurde von Seiten der USA vorgeworfen, über seine Geräte für die chinesische Regierung zu spionieren. Für diese Anschuldigungen fanden sich aber bislang keine konkreten Belege. Durch eine mögliche Zusammenarbeit mit Lindner geht das Unternehmen wieder in die Offensive. (kbe)