Der mechanische MacGyver

US-Forscher wollen Robotern beibringen, komplexe Aufgaben nach dem Prinzip des genialen TV-Tüftlers zu lösen. Das wäre eine Zukunft nach meinem Geschmack.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

US-Forscher wollen Robotern beibringen, komplexe Aufgaben nach dem Prinzip des genialen TV-Tüftlers zu lösen. Das wäre eine Zukunft nach meinem Geschmack.

Kreativität kann vielseitig sein und sie muss nicht immer das Erschaffen von Neuem bedeuten. Die Fernsehserie MacGyver war genau deshalb so populär, weil sich der Held mit schöner Regelmäßigkeit aus brenzligen Situationen befreite, indem er sich mit dem behalf, was er jeweils so vorfand: leere Rohre, Ofenreiniger, Wasserhähne und sogar Schokolade. Ähnliche Kreativität geht Robotern noch ab, doch Wissenschaftler vom Georgia Institute of Technology in Atlanta wollen das ändern.

Mike Stilmans Team will dafür Maschinen programmieren, die bereits auf das Lokalisieren und Umkurven von Objekten trainieren sind. Die auf zwei Rädern rollenden, zweiarmigen Roboter sollen nun auch lernen, die Objekte zu identifizieren, ihre mechanischen Eigenschaften abzuschätzen und daraus ableiten, wofür sie sich einsetzen ließen. Das wäre vor allem in Notfallsituationen nützlich, wenn das Gebäude brennt oder der Weg versperrt ist. Der Roboter soll dann etwa erkennen, welche Objekte er etwa zum Überbrücken von Hindernissen oder dem Aufhebeln von Türen verwenden kann.

Als MacGyver-Fan hat mich die Nachricht natürlich elektrisiert. Ich malte mir schon aus, wie großartig solche Roboter eines Tages beispielsweise der Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk helfen könnten. Vorerst wird aber nur das US-Marine etwas davon haben, ihr war die Förderung des Projektes rund 900.000 Dollar wert. Trotzdem, vielleicht tüfteln ja auch nicht-militärisch finanzierte Wissenschaftler an MacGyver-Bots. Das wäre eine Zukunft nach meinem Geschmack.

Welche kreativen Adern Roboter jetzt schon haben, können Sie übrigens in der Titelgeschichte meines Kollegen Wolfgang Stieler in der kommenden Ausgabe 12/2012 von Technology Review nachlesen. (vsz)