Steam für Linux startet im Betatest

Für rund 1000 Teilnehmer hat das Warten ein Ende: Valve Software hat gestern Abend den geschlossenen Betatest für seinen Steam-Linux-Client gestartet. Mit dabei ist das kostenlose Team Fortress 2.

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Steam-Login unter Linux

Für rund 1000 Teilnehmer hat das Warten ein Ende: Valve Software hat gestern Abend den geschlossenen Betatest für seinen Steam-Linux-Client gestartet. Ebenfalls für Linux verfügbar ist das kostenlos spielbare Team Fortress 2 sowie rund zwei Dutzend weitere Spiele. In den Beschreibungen der Spiele fehlt allerdings häufig noch der Verweis auf Linux.

Entgegen einer früheren Ankündigung enthält die Betaversion des Linux-Clients auch die Bedienoberfläche Big Picture, mit der sich Steam auf TV-Geräten nutzen und mit einem Gamepad bedienen lässt. Aktuell ist der Linux-Client für die Installation auf Ubuntu 12.04 verfügbar. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen weitere Distributionen unterstützt werden.

Der Steam-Client unter Linux

Valve zufolge hatten sich über 60.000 Interessenten um die Teilnahme am Betatest beworben, aus denen nun zunächst 1.000 ausgewählt wurden. Darunter sind auch die Teilnehmer des Ubuntu Developer Summit, wie Valve-Mitarbeiter Drew Bliss in seinem Vortrag bekannt gegeben hatte. Im Laufe der Zeit will Valve den Betatest auf eine größere Gruppe an Spielern ausdehnen, die sich aus den Teilnehmern der Linux-Umfrage zusammensetzen soll. Sobald die Software stabil und schnell auf verschiedenen Systemen läuft, soll Steam für Linux für alle Steam-Nutzer freigegeben werden. Weitere Informationen finden sich im Community-Hub. Auch eine Support-Seite für Linux-Anwender wurde bereits eingerichtet.

"Das ist ein riesiger Meilenstein in der Entwicklung der PC-Spiele", kommentiert Valve-Präsident Gabe Newell die Veröffentlichung. Steam-Anwender hätten sich Unterstützung für Linux-Spiele gewünscht und man freue sich, seine Community auf diese offene und kundenfreundlichen Plattform auszuweiten. Für Windows 8 dagegen hatte Newell zu einem früheren Zeitpunkt nur harsche Kritik übrig, die Valve-Mitarbeiter Drew Bliss in seinem Vortrag auf dem Ubuntu Developer Summit konkretisierte: Während frühere Windows-Versionen kein Problem darstellten, werde Windows 8 weitgehend vom Microsoft App Store kontrolliert. Das erschwere sowohl den Verkauf als auch die Auslieferung von Content mit Steam.

Auch wer nicht am Beta-Programm teilnimmt, kann den Steam-Client für Linux installieren. Das Debian-Paket lässt sich unter Ubuntu 12.04 installieren. Auf 64-Bit-Systemen benötigt man dazu die ia32-libs, da der Steam-Client eine 32-Bit-Anwendung ist. Nach dem Einspielen des Pakets wird angeboten, den Steam-Beta-Installer zu starten, der dann den Steam-Client herunterlädt. Sobald der Steam-Installer durchgelaufen ist, kann man Steam auf der Kommandzeile mit

steam steam://store

starten. Wer Ubuntu verwendet und das Steam-Icon in den Unity-Starter einbindet, hat über das Kontextmenü des Icons direkten Zugriff auf die Steam-Funktionen. In einem ersten Test konnten wir einen neuen Steam-Account anlegen und die kostenlose Demo von World of Goo herunterladen und starten; bei Team Fortress 2 funktionierte der Download hingegen nicht. (lmd)