Bericht: Schwache PC-Nachfrage lässt den Festplattenmarkt einbrechen

Im dritten Quartal 2012 wurden weltweit rund 139 Millionen Festplatten verkauft. Das sind 11,4 Prozent weniger als im vorangegangenen Quartal. Laut Trendfocus belastet vor allem der schwache PC-Markt das HDD-Geschäft.

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Von
  • Matthias Parbel

Das Festplattengeschäft im laufenden Jahr bleibt hinter den Erwartungen der Marktforscher zurück. Im dritten Quartal 2012 wurden laut Trendfocus weltweit rund 139 Millionen HDDs verkauft – 11,4 Prozent weniger als in der vorangegangenen 3-Monats-Periode. Hauptgrund für den Einbruch ist nach Einschätzung der Trendfocus-Analysten das schwache PC-Geschäft. Alleine in der Region EMEA wurden von Juli bis September 7,7 Prozent weniger Computer verkauft als im dritten Quartal 2011 – in Deutschland brachen die Verkaufszahlen gar um 19 Prozent ein. Damit büßen die 3 großen Festplattenhersteller vor allem in ihrem Stammgeschäft mit den PC-OEMs maßgeblich ein. Denn derzeit boomende Produkte wie Tablets und Smartphones sind an Stelle von HDDs nahezu ausschließlich mit Flash-Speicher bestückt.

Dementsprechend fallen auch die mittelfristigen Prognosen für den Festplattenmarkt gedämpft optimistisch aus. Trendfocus hatte zur Jahresmitte für das dritte Quartal noch Verkaufzahlen bis zu 165 Millionen Stück erwartet. Die jüngste Entwicklung im HDD-Geschäft lasse es hingegen unrealistisch erscheinen, dass 2012 insgesamt rund 600 Millionen Platten verkauft werden könnten, wie ursprünglich angenommen. Die Analysten von IHS iSuppli gehen immerhin noch von Verkaufszahlen um die 524 Millionen HDDs aus – das entpräche einem Plus von gut 4 Prozent gegenüber 2011.

In den aktuellen Geschäftszahlen der beiden größten Festplattenhersteller macht sich der Abwärtstrend unterdessen noch nicht deutlich negativ bemerkbar. Für das dritte Quartal 2012 – das sowohl bei Western Digital als auch Seagate dem ersten Quartal ihres Geschäftsjahres 2013 entspricht – konnten beide Anbieter gestiegene Nettogewinne ausweisen. Bei WD stehen 519 Millionen US-Dollar zu Buche, bei Seagate sind es sogar 582 Millionen. Beide Hersteller konnten zwar im Vergleich zum dritten Quartal 2011 ihren Umsatz um 50 beziehungsweise 33 Prozent steigern, profitierten dabei allerdings von den Übernahmen der Festplattensparten von Samsung und Hitachi. Gegenüber dem zweiten Quartal 2012 wird der Abwärtstrend aber deutlich: Seagate verzeichnet mit nur 57,6 Millionen Festplatten ein Absatzminus von 13 Prozent. Western Digital verkaufte 62,5 Millionen Stück und damit 12 Prozent weniger. (map)