Deutsches Finanz-Grid geht in die Erprobung

Das Finanz-Grid ist Teil der deutschen Grid-Initiative. Das vom Bundesforschungsministerium finanzierte Projekt hat einen Umfang von 3,1 Millionen Euro, davon stammen 1,1 Millionen von unterstützenden Firmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Ab dem heutigen Montag soll in Frankfurt am Main einer Notiz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge das deutsche Fin-Grid-Projekt in die praktische Erprobung starten. Das vom E-Finance-Lab in Frankfurt betreute Finanz-Grid ist Teil der deutschen Grid-Initiative. Das vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung finanzierte Projekt hat einen Umfang von 3,1 Millionen Euro, davon stammen 1,1 Millionen von unterstützenden Firmen. Es soll in drei Testbereichen die Einsatzmöglichkeiten von Grid-Anwendungen ausloten.

"Wir versprechen uns von der Grid-Anwendung, dass wir nicht laufend neue Großrechner bereitstellen und betreiben müssen, um zum Beispiel Kunden kurzfristig Auskunft über die Performance von komplex aufgebauten Portfolios zu geben", wird Friedrich Wöbking von der Dresdener Bank in der Pressemitteilung zum Start des Projektes zitiert. Die Bank will in Zukunft bei Bedarf Zusatzkapazitäten aus Fernost oder Amerika zuschalten können, wenn eine Portfolio-Analyse ansteht. Das entsprechende Programm für die Nutzung des Grid kommt von der Firma Data Synapse.

Neben der Dresdener Bank und Data Synapse erprobt die FinanzIT, der IT-Arm der norddeutschen Sparkassen und Landesbanken, ein Grid-Programm zur "Asset-Backed-Security-Factory", das die ebenfalls sehr rechenintensive Risikoanalyse eines Portfolios im Finanz-Grid auf mehrere Computer aufteilt. Die Deutsche Bank ist die dritte Bank, die sich an den Tests beteiligt. Bei ihr soll ein gemeinsam mit IBM entwickelter Prototyp zur Bepreisung Grid-basierter Kapazitäten und Leistungen laufen. Der Ptototyp soll den Datenfluss und die Rechenleistungen wie bei Stromnetzen an den Einspeise- und Entnahmepunkten messen. "Wir wollen erkennen, wie Leistungsbeziehung über Grid und entsprechende Preismechanismen zum Einsatz kommen können", erklärte Vorstandsmitglied Hermann Lamberti.

Neben dem Frankfurter E-Finance-Lab, das mit Wissenschaftlern der Universitäten Frankfurt und Darmstadt bestückt ist, sind die Firmen Accenture, BearingPoint, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Postbank, DZ Bank Gruppe, FinanzIT, IBM, Microsoft, Siemens, T-Systems, DAB Bank und Interactive Data Managed Solutions am Projekt beteiligt. (Detlef Borchers) / (jk)