Microsoft-Manager: Chinesischer Markt ist große Herausforderung

China ist mit seinem rasanten Wachstum ein sehr lukrativer Markt in den Augen vieler Unternehmen. Für Microsoft verantwortet der einstige Deutschland-Chef Ralph Haupter die dortigen Geschäfte. Über seine ersten Erfahrungen sprach er mit der dpa.

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Von
  • Renate Grimming
  • dpa

Für Microsoft ist China wie für die gesamte IT-Industrie einer der größten und chancenreichsten Wachstumsmärkte. Der chinesische Markt sei zugleich in vielerlei Hinsicht eine große Herausforderung, sagte Microsoft-Manager Ralph Haupter im Gespräch mit der dpa. Seit April ist der ehemalige Chef von Microsoft Deutschland für das Geschäft im Reich der Mitte verantwortlich. Allein die schiere Größe des Landes mit seinen extremen Unterschieden sei beeindruckend. China werde bestimmt von einer Mixtur aus Aufbruch, Konsum und traditionellem Erbe.

Wie wichtig der sich rasend schnell entwickelnde Markt ist, dokumentierte Microsoft auch zum Start von Windows 8, das zur Markteinführung noch vor New York weltweit zuerst in der chinesischen Hafenstadt Shanghai in den Handel kam. Mit Windows 8 und dem Smartphone-System Windows Phone 8 sei Microsoft in China inzwischen gut aufgestellt, sagte Haupter. "Wir haben damit auch in China große Neugier geweckt." Unter den Partnern für Smartphones mit Windows Phone 8 habe Microsoft neben Nokia, HTC und Samsung auch erstmals einen chinesischen Partner mit Huawei an Bord.

Ein Schwerpunkt in China sei für Microsoft die Softwareentwicklung. Von den rund 5000 Mitarbeitern dort seien allein 3500 im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt, sagt Haupter. "Die Softwareentwicklung reflektiert auch die besondere Situation in dem Land." Partnerschaften seien für viele Unternehmen von besonderer Bedeutung. "Für zahlreiche Aktivitäten wie etwa im Online-Geschäft oder bei Banken benötigt ein Unternehmen in China spezielle Lizenzen, die meist von der Regierung ausgegeben werden", sagte Haupter.

"Das Interesse vor allem an neuen Geräten in China ist beeindruckend – und auf einem völlig anderen Niveau als etwa in Europa", sagte Haupter. Zum Verkaufsstart des Tablets Surface habe es mehrere hundert Meter lange Schlangen in Peking gegeben. Jede Ankündigung oder Präsentation werde gleich von Tausenden Interessierten verfolgt.

Die Favoriten unter den Gadgets bei den Kunden in China seien zum Teil aber völlig andere als etwa in der westlichen Welt. Der Geschmack der Nutzer falle ganz anders aus. "Während wir in Europa eher ein dezentes und elegantes Smartphone bevorzugen, sind in China eher Geräte mit Gummi-Schutzhülle und Hasenohren der Renner", sagte Haupter. (anw)