Googles Web-Toolkit GWT: Zukunft nur über die Community

Das Komitee, das sich um die Weiterentwicklung von Googles Web Toolkit kümmert, hat die Ergebnisse einer weltweiten Befragung zur Zukunft des Webframeworks veröffentlicht.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Das hinter dem Webframework Vaadin stehende Unternehmen hat einen Bericht zur Zukunft von Googles Web-Toolkit vorgelegt. GWT ist ein in Java geschriebenes Webframework mit einem Java-nach-JavaScript-Compiler. Die Motivation für einen solchen Report kommt nicht von ungefähr, da Vaadin GWT nutzt. Google selbst hatte die Bemühungen an der Weiterentwicklung von GWT infolge der Fokussierung auf die JavaScript-Alternative Dart augenscheinlich etwas heruntergefahren beziehungsweise früher im Jahr versprochen, die Fortentwicklung offener zu gestalten. In der Folge wurde ein Komitee gegründet, in dem neben Google-Repräsentanten auch Entwickler von Red Hat und eben Vaadin sitzen, die sich um die weitere Ausrichtung von GWT kümmern sollen.

Dem Bericht geht eine Befragung von über 1300 Teilnehmern voraus, die sich den Fragen stellten. Dadurch darf das Ergebnis weitgehend als repräsentativ für die Schar der GWT-Anwender angesehen werden. Herausgekommen ist zum Beispiel, dass knapp 80 Prozent der Befragten GWT im Unternehmensumfeld verwenden. Besonders populär scheint das Toolkit in Europa zu sein, wo 54 Prozent der Anwender herkommen. Aus den Vereinigten Staaten stammen knapp 30 Prozent.

Nahezu alle mit GWT entwickelten Anwendungen sind auf Desktops lauffähig, doch GWT wird anscheinend im mobilen Umfeld zunehmend wichtiger, denn 36,1 Prozent der Anwendungen funktionieren auch auf Tablets und 25,7 Prozent auf Mobiltelefonen. Bei der Entwicklung mobiler Apps tun sich PhoneGap und/oder GWT-phonegap (55 %) beziehungsweise mGWT (42 %) hervor.

Mehr als 60 Prozent fühlen sich mit GWT sehr produktiv. Zufrieden scheinen knapp ein Drittel der Befragten zu sein. Ausbaufähig sind vor allem die Kompilierzeit, die Zahl ausreichend guter Widgets und die Refresh-Zeit im Dev-Modus, die 49, 34 und 27 Prozent der Teilnehmer kritisierten. Äußerst zufrieden ist die Community mit der Browserkompatibilität, die von 60 Prozent als Stärke hervorgehoben wurde. Andere Punkte, die von 15 bis 25 Prozent der Befragten genannt wurden, sind Anwendungsgeschwindigkeit, Modularität, die Tools der GWT-Community und die schnelle Fehlerbeseitigung.

Mut machen sollte, dass 89 Prozent der Anwender auch ein neues Projekt mit GWT angehen würden. Als Konkurrenten werden die Kombination aus JavaScript und REST (38 %) sowie Spring MVC (28 %), Dart (19 %), JavaServer Faces (JSF) und das Play-Framework (beide 16 %) wahrgenommen. Zurückhaltend äußert sich die Community zur Zukunft von GWT unter dem Dach eines unabhängigen Komitees. Die Hälfte ist hier der Meinung, dass es noch zu früh sei, ein klares Urteil darüber zu bilden. Etwas mehr als ein Drittel ist hingegen schon mal dazu optimistisch eingestellt.

Siehe dazu auch:

(ane)