Nokia Siemens Networks schließt deutsche Service-Tochter

Insgesamt 1000 Arbeitsplätze fallen durch die Schließung der deutschen NSN Services weg. Außerdem verkauft NSN seine globale Sparte für Zahlungsabwicklungen bei Telekommunikationsbetreibern an die kanadische Redknee.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nokia Siemens Network (NSN) schließt wie erwartet seine Service-Tochter und streicht damit 1000 Arbeitsplätze. Wie der deutsch-finnische Konzern mitteilte, werde die Gesellschaft spätestens bis Ende 2013 den Betrieb einstellen.

"Aus Sicht von Nokia Siemens Networks sind diese anhaltenden Verluste in einem Geschäftsbereich, der nicht zum Kerngeschäft gehört, nicht mehr tragbar", sagte NSN-Deutschland-Geschäftsführer Hermann Rodler laut dpa. Es solle nun rasch Gespräche mit Arbeitnehmervertretern geben, "um die Situation für die Mitarbeiter zu klären". Die Gewerkschaft ver.di hatte ihre Mitglieder bereits am Dienstag über die anstehende Schließung informiert.

NSN hatte die Service-Einheit Vivento Technical Services Anfang 2008 von der Deutschen Telekom erworben. Das Unternehmen baut und wartet Netzinfrastrukturen. Für die Telekom wartet NSN Services das oberirdische Telefonnetz. Bei der Übernahme war ein über fünf Jahre laufender Dienstleistungsvertrag im Wert von 300 Millionen Euro vereinbart worden. Dieser Vertrag sei zum Jahresende gekündigt worden, die Verhandlungen über einen Nachfolgeauftrag seien gescheitert, hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Die Zentrale von NSN gab zudem bekannt, dass man den Bereich für Zahlungsabwicklungen bei Telekommunikationsdienstleistern an die kanadische Redknee verkauft habe. Die Business Support Systems von NSN sollen bei dem Softwarehaus die internationale Expansion fördern; die Sparte erledigt derzeit für mehr als 130 Telecom-Anbieter Tariferhebung, Abrechnung und Service für Endkunden. (jk)