Gartner: Garantien für Clouds von Amazon und HP "praktisch nutzlos"

Service Level Agreements für Cloud-Dienste von Amazon und Hewlett Packard seien übermäßig kompliziert und "nutzlos", findet eine Gartner-Analystin: Die Anforderungen an Kunden seien zu hoch, wichtige Leistungen ausgenommen.

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Von
  • Christian Kirsch

Lydia Leong, Vize-Präsidentin des Marktforschungsunternehmens Gartner, stellt Amazon und Hewlett-Packard ein vernichtendes Zeugnis aus: Die Service Level Agreements (SLA) für deren Cloud-Dienste AWS und Public Cloud Compute seien "praktisch nutzlos".

Zwar sicherten die Unternehmen eine Mindestverfügbarkeit des Angebots zu. Als nichtverfügbar gelte es jedoch nur, wenn mindestens zwei (Amazon) oder gar alle (HP) "Availability Zones" (AZ) innerhalb einer Region ausgefallen seien. Diese AZ entsprechen im Wesentlichen separaten Rechenzentren, die am selben Ort stehen.

Um überhaupt ein SLA in Anspruch nehmen zu können, müssten Kunden Anwendungen und Daten folglich in mindestens zwei AZ vorhalten und sicherstellen, dass die Daten immer denselben Stand haben. Die AZ seien zwar "nah genug für synchrone Replikation. Aber die ist trotzdem eine Qual, und viele Anwendungen eignen sich nicht besonders gut für eine über mehrere Rechenzentren verteilte Architektur," schreibt Leong. Instanzen in weiteren AZ verursachten außerdem zusätzliche Kosten.

Weder bei HP noch bei Amazon seien die Block-Storage-Angebote Bestandteil der SLAs. "Wenn der Speicher nicht verfügbar ist, spielt es keine Rolle, dass die Virtuelle Maschine schnurrt – sie kann nichts Sinnvolles tun", meint Leong. Besonders schlecht seien die Regelungen von HP: Das Unternehmen brauche nur in einer Region eine neue AZ einzurichten, und schon gelten die Regeln nur noch für diejenigen Kunden, die ihre Daten und Anwendungen auch dort installieren.

Als Beispiel für kundenfreundliche Cloud-SLAs führt Leong die Bestimmungen von OpSource an. Dort beziehe sich die Verfügbarkeit auf einzelne Instanzen und werde monatlich ermittelt. Die Firma sichert 100 prozentige Verfügbarkeit zu und erstattet fünf Prozent der monatlichen Kosten für jede Stunde Stillstandszeit, maximal den gesamten Monatspreis. (ck)