Solarbranche will durchhalten

Trotz aktueller Krise rechnen Experten mit einem weltweit wachsenden Bedarf an Modulen und Energiespeichern.

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Die Solarbranche steckt tief in der Krise. Für die Zukunft allerdings rechnen Experten mit einem weltweit wachsenden Bedarf an Modulen und Energiespeichern – und an qualifizierten Arbeitskräften, berichtet Technology Review in einem ausführlichen Report in seiner Online-Ausgabe. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, sagte im vergangenen Herbst, Branchenziele seien nach wie vor erreichbar. "Die Solarindustrie hat in der PV-Roadmap das Ziel formuliert, die Beschäftigtenzahl bis 2020 mindestens auf dem derzeitigen Niveau von 130.000 zu halten."

Dabei wirkt die Branche für Außenstehende eher wie dem Untergang geweiht. China dreht die Preisschraube radikal nach unten – und Hersteller in Deutschland müssen reihenweise dichtmachen, weil sie nicht mehr mithalten können. In anderen Industrien wie der Elektronik hat es diese Entwicklung bereits gegeben.

Der Boom der Solarindustrie währte indes nicht einmal zehn Jahre. Er begann, als die rot-grüne Bundesregierung 2003 mit dem sogenannten Photovoltaik-Vorschaltgesetz zum EEG eine höhere Vergütung für Solarstrom beschloss. Von 2003 bis 2011 stieg der jährliche Zubau in Deutschland von 150 Megawatt (MW) auf 7,5 Gigawatt (GW). Gleichzeitig schossen überall Solarfabriken aus dem Boden. Für die Zellen- und Modulproduktion sowie die Installation der Solaranlagen stellten die Firmen viele neue Fachkräfte ein.

Rettung aus der aktuellen Krise könnte der Export bringen. In Asien steht die Photovoltaik vor einem Boom. Noch schreiben zwar viele Zulieferer wegen fehlender Aufträge aus China rote Zahlen. Doch die Prognosen sind gut. In China sollen nach den neuesten Plänen der Staatsregierung bis 2020 insgesamt 50 GW Photovoltaikleistung installiert sein. Über fünf GW Gesamtleistung verfügt das Land bereits. Das heißt, in den kommenden neun Jahren müssen jeweils fünf Gigawatt pro Jahr errichtet werden. Auch Japan fördert die Sonnenenergie nach dem Atomunglück in Fukushima wieder stärker.

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(bsc)