Kabel Deutschland akzeptiert nicht mehr alle dBoxen

Besitzer einer dBox2 aus dem Hause Sagem können über dieses Gerät keinen neuen Digital-TV-Vertrag mit dem Kabelprovider mehr abschließen.

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Von
  • Nico Jurran

Als heise-online-Leser Matthias K. am vergangenen Samstag ein Digital-TV-Abo bei Kabel Deutschland (KDG) abschließen wollte, staunte er nicht schlecht: Auf die beim Vertragsschluss mit KDG obligatorische Nennung der Seriennummer eines Premiere- beziehungsweise KDG-zertifizierten Receivers antwortet diese nämlich schlicht, dass es sich dabei um eine dBox 2 handele, die "von Kabel Deutschland nicht mehr untersützt wird". Nach einigen Minuten Diskussion ließ sich K. schließlich breitschlagen, mietete einen von KDG angebotenen Receiver notgedrungen gleich mit – und wandte sich an heise online mit der Bitte um Klärung der Sachlage.

Kabel Deutschland bestätigte auf Nachfrage die Ablehnung von Digital-TV-Receivern vom Typ dBox 2, schränkte diese aber auf Modelle aus dem Hause Sagem ein. Geräte des Herstellers Nokia könnten weiterhin beim Vertragsschluss angegeben werden. Als Grund teilte ein KDG-Sprecher mit, dass es zu viele technische Probleme mit der Sagem-Box gebe. So seien diese Geräte nicht (immer) in der Lage, im Modulationsverfahren QAM256 ausgestrahlte TV-Sender korrekt zu empfangen und wiederzugeben. Die Probleme würden in Zukunft noch zunehmen, da der Kabelprovider schrittweise die Verbreitung aller Fernsehprogramme auf dieses (gegenüber QAM 64 effizientere) Verfahren umstellen werde, um Bandbreite zu sparen und folglich mehr Sender in sein Netz einspeisen zu können. Bestandskunden mit Sagem-Boxen mache man attraktive Umstiegsangebote.

Das Ende des Supports für dBoxen aus dem Hause Sagem dürfte auch Auswirkungen auf den Handel mit Gebrauchtgeräten dieser Marke haben. Es ist ein offenes Geheimnis, dass mancher Fernsehfan eine alte dBox nur wegen der Seriennummer erwirbt, um diese beim Vertragsschluss mit KDG anzugeben und in Wirklichkeit eine andere (nicht-zertifizierte) Box zu betreiben. (nij)