Die Woche: 80386 ade

Es ist beschlossene Sache, Linux 3.8 wird auf Rechnern mit Intels 80386-Prozessor nicht mehr starten. Dabei begann auf diesem Prozessor die Geschichte von Linux.

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Linus Torvalds ist nicht sentimental: Den Antrag, zukünftig Intels 80386-Prozessoren nicht mehr zu unterstützen, winkte er anstandslos durch. Damit verbannt der Linux-Vater ausgerechnet den Rechner aufs Altenteil, auf dem er vor nunmehr 21 Jahren mit der Entwicklung von Linux begann.

Von ein paar Computer-Museen und sonstigen Besitzern archaischer Hardware abgesehen dürfte diese Entscheidung keinen Einfluss auf die Anwender haben. Die meisten Linux-Distributionen unterstützen 80386-Systeme schon lange nicht mehr, selbst das erzkonservative Debian-Projekt verabschiedete sich 2005 mit der Veröffentlichung von Debian Sarge 3.1 vom 80386-Prozessor.

Etwas anders sieht es im Embedded-Bereich aus, vereinzelt bekommt man sogar noch Boards mit 80386-kompatiblen Prozessoren, etwa dem ALi M6117C – Linux spielt hier als Betriebssystem jedoch keine Rolle. Embedded-Systeme der nächsten Generation mit 486er-Prozessoren findet man hingegen noch häufiger, etwa Miniatur-Router, die Linux als Betriebssystem verwenden.

Insofern ist davon auszugehen, dass es noch eine Weile dauern wird, bis Linus auch die 486er verrentet. Bisher zumindest haben die Linux-Entwickler die Hardware-Unterstützung selbst dann weitergeführt, wenn dies mit größerem Aufwand verbunden war – vorausgesetzt, dass irgendjemand die betreffende Hardware noch immer einsetzt. Die Distributoren sind hier durchaus weniger zimperlich: So bietet Canonical seit Ubuntu 12.04 LTS keine ISO-Images für Intel-Systeme ohne PAE-Unterstützung mehr an – weshalb sich Ubuntu damit auf etlichen Notebooks älter als fünf Jahre und manchen Netbooks mit Atom-Prozessoren gar nicht mehr installieren lässt. (mid) (mid)