Instagram: "Wir wollen ihre Fotos nicht verkaufen"

Große Aufregung um Instagram: Nach der Änderung der Nutzungsbestimmungen kam der Verdacht auf, der Fotodienst wolle Fotos der User zu Geld machen. Instagram-Mitgründer Kevin Systrom dementiert und kündigt Formulierungsänderungen an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 92 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Die Änderungen der Nutzungsbedingungen und Datenschutzregeln bei Instagram sorgten für einige Aufregung – nicht etwa, weil der von Facebook übernommene Fotodienst künftig die User-Daten mit seiner neuen Muttergesellschaft und deren anderen Töchtern teilen will. Vielmehr interpretierten viele User und einige Berichterstatter die neuen Bestimmungen dahingehend, dass Instagram künftig die Fotos der User an andere verkaufen möchte. Teilweise war schon die Rede vom größten kommerziellen Bilderdienst im Web.

Dass dies eine Fehlinterpretation war – die allerdings auch auf unklaren Formulierungen und einer schlechte Kommunikation seitens Instagram beruhte –, betonte nun Instagram-Mitgründer Kevin Systrom: "Um es deutlich zu sagen: Es ist nicht unsere Absicht, Ihre Fotos zu verkaufen. Wir arbeiten an überarbeiteten Formulierungen in den Nutzungsbedingungen, um dies auch klar zu machen." Auch seien Befürchtungen aufgetaucht, dass Fotos von Usern Teil von Anzeigen werden könnten. "Wir haben keine Pläne für irgendetwas in dieser Art. Deshalb werden wir auch die Formulierungen entfernen, die solche Fragen aufwarfen."

Instagram-Nutzer störten sich vor allem an einem Punkt in den neuen Regeln, laut dem Instagram Bilder und andere Daten der Nutzer Werbetreibenden zur Verfügung stellen und dafür Geld kassieren könne. Gemeint dabei sei aber nur, dass ein Nutzer zum Beispiel sehen könne, welche seiner Freunde die Fotos einer bestimmten Firma bei Instagram abonniert hätten, erklärte Systrom jetzt. "Es ist unser Fehler, dass die Formulierungen verwirrend sind."

Die überarbeiteten Richtlinien sollen Instagram helfen, "leichter als Teil von Facebook zu funktionieren". Das soziale Netzwerk hatte die Kaufabsicht im Frühjahr 2012 bekanntgegeben und konnte Instagram mit den nötigen Genehmigungen schließlich im September übernehmen.

Instagram hatte eigentlich schon bei der Vorstellung der neuen Nutzungsregeln betont, dass sich nichts geändert habe, was die Rechte an den Bildern angehe. Die Formulierungen in den Nutzungsregeln und das anfängliche Schweigen von Instagram ebenso wie von Facebook zu den Vermutungen, damit wolle Instagram in den Handel mit User-Bildern einsteigen, beruhigten die Gemüter aber nicht gerade. Mit der neuen Datenschutzerklärung hält sich Instagram jedenfalls offen, Nutzerinhalte und Informationen beispielsweise aus Cookies, Geräte-IDs, Ortsdaten oder Nutzungsdaten mit Facebook zu teilen. Dies solle unter anderem dabei helfen, besser auf Spam oder Systemprobleme reagieren zu können, erklärt Instagram. (jk)