Ein Ausflug mit dem neuen Ford Kuga

Weltenbummler

Nach nur fünf Jahren stellt Ford einen komplett neuen Kuga vor, der rund um den Globus verkauft werden soll. Ein Ausflug mit dem SUV sollte zeigen, ob er das Zeug zu einem Bestseller hat

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Der Ford Kuga startet in der zweiten Generation. 22 Bilder
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Cannes (Frankreich), 19. Dezember 2012 – Ein Blick in die aktuellen Zulassungszahlen könnte Zweifel daran aufkommen lassen, ob Ford wirklich nach nur fünf Jahren einen neuen Kuga auf den Markt bringen muss. Denn das SUV hat wie kein anderes zugelegt: Zwischen Januar und Oktober 2012 stiegen die Zulassungszahlen gegenüber dem Vorjahr um 28,4 Prozent, der Kuga liegt mit 18.550 verkauften Exemplaren nur knapp hinter dem BMW X1 und dem Skoda Yeti. Nur der VW Tiguan scheint mit 46.936 verkauften Modellen weit enteilt. Wir konnten den neuen Kuga schon ausprobieren.

Länger, flacher

Die zweite Kuga-Generation ist das Gemeinschaftswerk unterschiedlicher Ford-Dependancen weltweit: Das Interieur und die obere Karosseriestruktur wurden im amerikanischen Detroit gestaltet, das Design entstand in der Europazentrale in Köln und die Motoren werden in England gefertigt. Von außen wirkt der neue Kuga gestreckter als sein etwas pummeliger Vorgänger. Das SUV ist acht Zentimeter länger geworden, misst nun 4,52 Meter. Zugunsten einer verbesserten Aerodynamik wurde das Auto zudem geringfügig schmaler (vier Millimeter) und flacher (acht Millimeter). Eine große, weit nach unten gezogene Windschutzscheibe und schmale A-Säulen sorgen für gute Sicht nach vorne. Nach hinten ist der Wagen aufgrund breiter D-Säulen und kleiner Fensterflächen weniger übersichtlich.

Mit Fußsensor

Innen überzeugt der Kuga mit seinem Raumangebot. Im Fond gibt es ausreichende Bein- und viel Kopffreiheit. Die hinteren Rückenlehnen lassen sich in der Neigung verstellen. Abhängig davon und von der Stellung des variablen Einlegebodens passen in den Kofferraum 438 bis 481 Liter Gepäck. Bis unters Dach beladen fasst der neue Kuga maximal 1653 Liter. Vom BMW 3er oder VW Passat bekannt ist die Idee, die Heckklappe mit Hilfe des Fußsensors öffnen zu können. Über eine Fußbewegung unter den hinteren Stoßfänger lässt sich die Klappe elektrisch öffnen, ohne die Hände benutzen zu müssen.

Cockpit mit Schwächen

Das Armaturenbrett erinnert stark an jenes im Focus. Die Gestaltung polarisiert nach wie vor, doch die Frage, ob etwas gefällt oder eben nicht, überlassen wir gern dem Betrachter. Abseits des persönlichen Geschmacks stören einige funktionale Mängel. Die Bedienung der Klimaautomatik sitzt sehr tief, die reichlich vorhandenen Knöpfe für das Multimediasystem SYNC sind sehr klein beschriftet – die Bedienung fordert also eine gewisse Zeit der Eingewöhnung. Der Fünf-Zoll-Bildschirm ist recht klein ausgefallen, zumal auch die dargestellten Grafiken etwas veraltet wirken.

Ein zusätzlicher Kritikpunkt sind die fehlenden Ablagen im Bereich des Cockpits – das andere Hersteller in diesem Punkt ebenso schlecht sind, macht die Sache auch nicht besser. Nicht mehr als eine Alibifunktion hat die flache Ablage vor dem Navigationsbildschirm: Größere Gegenstände verdecken die Sicht auf die Anzeige, bei kleineren besteht die Gefahr, das sie bei einer kräftigen Bremsung im Bildschirm landen, was der Haltbarkeit durchaus abträglich sein könnte.