Erschwingliches Lernen mit Mikrozertifikaten

Salman Khan, Gründer der Khan Academy, glaubt, dass das Bildungssystem dank des Internet von Grund auf neu organisiert werden kann.

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Von
  • Niels Boeing

Universitäten und internationale Schulbuchverlage haben längst die Online-Bildung als Zukunftsmarkt entdeckt. Eines der erfolgreichsten Angebote bietet allerdings die Khan Academy, 2006 von dem ehemaligen Hedgefonds-Manager Salman Khan gegründet. Mehr als 3000 kostenlose Lehrvideos hat die Nonprofit-Organisation bislang veröffentlicht. "Wir glauben fest daran, dass es keine Zugangsbeschränkungen zum Lernen als Teil des Bildungssystems geben sollte", sagt Khan im Interview mit Technology Review. Die Resonanz sei beachtlich: Monatlich würden 6,5 Millionen Menschen die Angebote der Khan Academy nutzen.

Das Grundproblem der heutigen Bildung sieht Khan im Frontalunterricht mit festen Lehrplänen, der in vielen Teilen der Welt immer noch Standard ist. "Statt dieser Art von Unterricht sollen Menschen in einer Klasse zusammenkommen und Probleme lösen lernen", erläutert der Ökonom sein Konzept. Er plant nun bezahlbares "Mikrozertifikat"-System, mit dem Lernende Prüfungen auch über kleine Teilgebiete ablegen können. Mit Hilfe von Analytik-Software sollen die Nutzer selbst erkennen können, wann sie bereit für die Prüfung sind. Es müsse Schluss damit sein, "sich mit 20.000 Dollar fürs College zu verschulden und nachher zu fragen, was man dafür eigentlich bekommen hat", so Khan.

Finanziert wird die Khan Academy bislang ausschließlich von Spenden, darunter 16,5 Millionen Dollar von Microsoft-Gründer Bill Gates.

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