Gerüchte über Windows-Tablet von Nokia verdichten sich

Der Mobile World Congress wirft erste Schatten voraus: Medienberichten zufolge plant der finnische Mobilfunkriese Nokia ein ARM-Tablet mit Windows RT, das die Finnen in Barcelona erstmals der Öffentlichkeit zeigen könnten.

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Die Gerüchte über ein Windows-Tablet von Nokia verdichten sich. Das US-Blog The Verge will aus Unternehmenskreisen erfahren haben, dass Nokia an einem ARM-Tablet mit dem Betriebssystem Windows RT arbeitet. Das 10-Zoll-Gerät könnte Ende Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt werden. Später solle dann auch ein Tablet mit Windows 8 folgen.

Den Informationen von The Verge zufolge soll das Nokia-Tablet mit HDMI und zwei USB-Ports ausgestattet sein sowie ein Mobilfunkmodul aufweisen. Dazu soll es ein besonderes Cover geben, das dem Tablet nicht nur als Tastatur und Stütze dient, sondern auch als Notstromaggregat: Ein in das Cover eingearbeiteter Akku soll das Tablet mit Strom versorgen, wenn dem eigenen Akku der Saft ausgeht.

Die Spekulationen über Nokias Tablet-Pläne halten seit Monaten an. Bereits im November 2011 hatte Nokias Geschäftsführer in Frankreich ein Tablet mit Windows 8 in Aussicht gestellt. Aus dem angepeilten – und damals schon ambitioniert zu nennenden – Termin im Sommer 2012 ist allerdings nichts geworden. Microsoft hatte im Juni erst ein "Release Preview" seines neuen Betriebssystems veröffentlicht; die Markteinführung von Windows 8 erfolgte erst Ende Oktober.

Im Mai 2012 hatte der scheidende Verwaltungsratschef Jorma Ollila in einem Interview mit der Financial Times die Gerüchteküche weiter angeheizt. Tablets seien wichtig, hatte er der Zeitung gesagt, "also wird das geprüft, und es wird in Zukunft verschiedene Hybrid-Geräte und unterschiedliche Designformen geben". Branchenbeobachter gehen davon aus, dass sich die Finnen dem Tablet-Trend nicht widersetzen werden.

Nokia ist im Wandel und steckt tief in den roten Zahlen. Der Strategiewechsel zu Windows Phone als einziger Smartphone-Plattform hat trotz konkurrenzfähiger Hardware bisher noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Für das dritte Quartal hatte Nokia sinkende Einnahmen und einen Verlust von knapp einer Milliarde Euro ausgewiesen. Zuletzt hatte das Unternehmen eine Wandelanleihe aufgelegt, die 750 Millionen Euro in die Kassen gespült hat, und sein Hauptquartier versilbert.

Microsoft selbst bringt Tablets mit Windows RT und Windows 8 unter der eigenen Marke "Surface" in den Handel. Auch andere Hersteller versuchen es mit Tablets für Windows RT und Windows 8 – wenn auch noch vorsichtig. Den branchenüblichen Spekulatonen zufolge sollen die Tablets die Erwartungen bisher nicht erfüllen und Microsoft die Produktion gedrosselt haben. (vbr)