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Nächste Intel-SSD als NGFF-Steckkarte geplant

Gerüchten zufolge bringt Intel mit der SSD 530 noch dieses Quartal die erste SSD im sogenannten NGFF-Format auf den Markt. Sie ist für künftige Ultrabooks gedacht, überträgt Daten per SATA 6G und fasst bis zu 180 GByte.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Boi Feddern

Mitte 2013 werden Ultrabooks mit Intels neuem Haswell-Chipsatz erwartet. Speziell dafür arbeitet Intel schon seit einer Weile an einem neuen Standardformat für Erweiterungskarten, die auch Massenspeicher beherbergen können. Die Steckkarten im sogenannten Next Generation Form Factor (NGFF) sollen die heutigen mSATA-Module ersetzen.

NGFF-Module gibt es in unterschiedlichen Längen.

(Bild: Intel)

Ein Vorbote scheint die Intel SSD 530 zu sein, die laut einer auf der chinesischen Hardware-Webseite VR-Zone geleakten Roadmap schon im ersten Quartal im NGFF-Format in den Handel kommen könnte. Sie fasst wahlweise 80 oder 180 GByte und überträgt Daten per SATA 6G, unterscheidet sich aber in der Bauform von bisherigen mSATA-Modulen: Steckverbinder und Pin-Belegung sind verschieden. Damit sie besser in Ultrabooks passen, sind die Module außerdem flacher. Die längere Bauform ermöglicht langfristig höhere Speicherkapazitäten und der neue Anschluss schnellere Datenübertragungen.

Während mSATA-SSDs zwar über einen PCIe-Mini-Card-Anschluss angebunden sind, aber SATA-Signale über die Kontakte schicken, sollen mit NGFF künftig auch reine PCI-Express-SSDs möglich sein. Diese nutzen dann vorraussichtlich PCI Express 3.0 zur Datenübertragung, das mit 1 GByte/s pro Lane sehr viel höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als SATA 6G (600 MByte/s) ermöglicht.

Wegen ihres neuen Anschlusses passen NGFF-Module nicht mehr in mSATA-Slots.

(Bild: Intel)

Geplant sind verschiedene NGFF-Modultypen, die sich nicht nur in der Länge, sondern auch in der Anbindung unterscheiden: Socket-2-Module können über 2 Lanes bis zu 2 GByte/s, Socket-3-Module über 4 Lanes sogar bis zu 4 GByte/s liefern.

Für die geplanten Datenübertragungen via PCI Express braucht es aber auch Treiber, die damit umgehen können. Protokoll der Wahl ist dabei NVM Express (NVMe) – dieser Standard ist weitaus besser für das Ankoppeln von Flash-Massenspeichern mit vielen internen Kanälen an Rechner mit Multi-Core-Prozessoren ausgelegt als SATA AHCI.

Allerdings müssen auch Treiber für das jeweilige Betriebssystem bereitstehen, damit es von einem NVMe-Massenspeicher booten kann. Hier hapert es derzeit noch. Wie die für den PC angedachten SATA-Express-Massenspeicher, die in einer Übergangsphase zunächst statt PCI Express wohl noch Serial ATA zur Datenübertragung nutzen werden, unterstüzt deshalb auch Intels SSD 530 erst einmal nur SATA 6G.

Noch ist völlig unklar, ob NGFF-Module künftig tatsächlich unter diesem recht einfallslosen Namen gehandelt werden oder doch beispielsweise auf den Namen SATA-Express-Karten getauft werden. Die Industrievereiniung SATA-IO hat dieser Tage gerade mit der Ratifizierung der SATA-Express-Spezifikation für Massenspeicher mit PCI-Express-Schnittstelle begonnen (PDF-Dokument). (boi)