Smartphone als Schlüssel

Smartphones sind bereits heute multimediale Alleskönner. In Zukunft könnten sie sogar den Schlüsselbund dauerhaft ersetzen. Eine neue App ermöglicht es, zeitlich begrenzt Zutritt zur Wohnung zu gewähren.

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Von
  • Rainer Schneider

Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie sind zu unserem persönlichen Assistenten geworden. Bald könnten sie sogar noch unser Schlüsselbund ersetzen. Zwar gibt es bereits türöffnende Smartphone-Lösungen. Auf dem Markt konnten sie sich bislang nicht durchsetzen. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt wollen das nun ändern. Sie haben eine App namens „ShareKey“ entwickelt, die die Smartphone-Schlüssel noch sicherer und flexibler machen soll. Neu an „ShareKey“ ist, dass man die digitalen Schlüssel in Form von so genannten Zugangstokens aus der Ferne an Dritte erteilen, zurückrufen sowie an spezifische Zutrittsrechte koppeln kann.

Beispielsweise könnte man dem Hausmeister bei eigener Abwesenheit für kurze Zeit Zutritt zur Wohnung gewähren, damit er dem Heizungsableser die Tür öffnen kann. Den elektronischen Schlüssel erhält der Hausmeister dann direkt per E-Mail, SMS oder QR-Code auf sein Handy. Hierzu muss dieser sich vorher einmalig registrieren und „ShareKey“ installiert haben. Neben der App benötigt er für den digitalen Schließmechanismus außerdem ein Smartphone, das den kontaktlosen Übertragungsstandard NFC (Near Field Communication) unterstützt. Auch das Türschloss muss natürlich NFC-fähig sein. Da der Datenaustausch mit dieser Technologie nur über eine kurze Strecke von bis zu vier Zentimetern funktioniert, muss das Smartphone nah genug an das Schloss gehalten werden. Mittels „ShareKey“ ist die Tür dann in weniger als einer halben Sekunde geöffnet.

„Sharekey“ soll sicher sein. Hierbei kommt die von Fraunhofer entwickelte „BizzTrust“-Technologie zum Einsatz. Diese trennt sensible Daten, wie eben den elektronischen Schlüssel, von anderen potentiell schädlichen auf dem Smartphone und schützt sie somit vor unautorisiertem Zugriff. Das unbefugte Öffnen einer Tür wird zusätzlich dadurch erschwert, dass sich die zum Knacken benötigten Informationen auf das verschlüsselte zugesandte Token und die App auf dem Smartphone des Nutzers verteilen.

Mit „ShareKey“ sollen sich aber nicht nur Zugangsrechte für Haustüren vergeben lassen, sondern etwa auch zu den einzelnen Schließfächern an Paketstationen. Ein solches Konzept wird auf der diesjährigen CeBIT in Hannover vorgestellt. Laut Alexandra Dmitrienko vom SIT zählen auch die Schlüsselverwaltung bei CarSharing-Angeboten oder in Hotels zu den denkbaren Anwendungsszenarien. „ShareKey“ liegt derzeit als Prototyp vor und wird für Android-Smartphones entwickelt.

(jlu)