Zeitung "Le Monde": Peugeot soll Opel übernehmen

Die französische Zeitung Le Monde berichtet, dass Peugeot von der Regierung in Paris gedrängt wird, den Konkurrenten Opel zu übernehmen

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Von
  • Martin Franz

Die französische Regierung soll den angeschlagenen Autohersteller Peugeot-Citroen (PSA) laut einem Pressebericht dazu drängen, den ebenfalls kriselnden Konkurrenten Opel zu übernehmen. Das berichtet die französische Zeitung Le Monde am Montag auf ihrer Webseite unter Berufung auf Mitarbeiter des Finanzministeriums und das Umfeld von Präsident Francois Hollande. Damit solle eine Allianz gegen Europas größten Autohersteller Volkswagen geschmiedet werden. Ein Sprecher von Peugeot Deutschland wollte den Bericht nicht kommentieren, ein Opel-Sprecher war am Morgen für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der Chevrolet Malibu basiert auf dem Opel Insignia.

Bereits im Februar 2012 hatten PSA und die Opel-Mutter General Motors eine strategische Allianz geschlossen und GM war mit sieben Prozent bei den Franzosen eingestiegen. Seitdem wurde über eine Fusion von Europas Nummer zwei und Opel spekuliert. Laut Le Monde heißt es aus dem Finanzministerium, dass GM nur von einer Verschmelzung überzeugt werden könne, wenn die Franzosen Opel direkt aufkauften.

Fraglich ist allerdings, wie Peugeot das finanzieren sollte: Der Konzern wird voraussichtlich bis 2014 monatlich einen dreistelligen Millionenbetrag verbrennen. Erst Ende Oktober 2012 hatte Frankreichs Regierung die PSA-Finanzsparte mit 7 Milliarden Euro Garantien stützen müssen. Im Dezember hatten PSA und Opel eine engere Zusammenarbeit beschlossen: Sie wollen ihren Einkauf in einem Gemeinschaftsunternehmen bündeln und drei Fahrzeugprojekte zusammen entwickeln.

Dazu kommt, dass GM sich kaum komplett von Opel lösen wird, denn die Ergebnisse des Technischen Entwicklungszentrums in Rüsselsheim sind, obwohl auch dort Einsparungen beschlossene Sache sind, bei den Amerikanern stark gefragt. So nutzt der Chevrolet Malibu beispielsweise die Plattform des Opel Insignia. Auch zwei typisch europäische Themen – die Entwicklung von Klein- und Kompaktwagen und die von Dieselmotoren liegt weiterhin in der Hand von Opel. (mit Material der dpa) (mfz)