Systemd 197: Cron-Funktionen und neue Netzwerkgerätenamen

Über Timer Units lassen sich Dienste zu bestimmten Zeiten starten. Das in Systemd enthaltene Udev versucht jetzt selbst, Netzwerkschnittstellen vorhersagbare und sich nicht verändernde Namen zuzuweisen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Unter den zahlreichen Neuerungen des zum Wochenstart freigegebenen Systemd 197 sind Umbauten an den Timer Units. Sie verstehen dadurch jetzt Zeit-Angaben, wie man sie typischerweise für einmalige oder wiederkehrende Kalendereinträge nutzt. Dadurch kann das Init-System nun Aufgaben zu bestimmten Zeitpunkten starten – etwa am ersten Tag eines jeden Monats um 2 Uhr in der Früh oder an jedem Werktag zur vollen Stunde. Damit kommen die Timer Units deutlich näher an den Funktionsumfang von Cron heran, wie Lennart Poettering in der Ankündigung der neuen Version schreibt.

Das in Systemd enthaltene Udev versucht jetzt selbst, Netzwerkschnittstellen vorhersagbare und sich nicht verändernde Namen zuzuweisen. Das soll besser funktionieren als Biosdevname, auf dessen Hilfe Udev bei vielen Linux-Distributionen seit einiger Zeit zurückgreift, damit Netzwerk-Devices im Idealfall einen Namen erhalten, die eine Zuordnung zur Netzwerkbuchse über Mainboard- oder Gehäuse-Beschriftung ermöglicht. Die vom neuen Udev vergebenen Namen folgen einem Schema, das dem von Biosdevname ähnelt – etwa "eno1" für die erste Ethernet-Schnittstelle auf dem Mainboard oder "ens1" für eine Netzwerkkarte, das im ersten PCIe-Hotplug-Slot steckt. Details erläutert die zugehörige Dokumentation; die beschreibt auch, wie man die Namensgebung beeinflussen oder deaktivieren kann.

Die Freigabe-Mail erwähnt noch eine Reihe weiterer Änderungen. So haben die Systemd-Entwickler die von Auke Kok betreute Variante des Boot-Analyse-Tools Bootchart integriert. Die Read-Ahead-Logik von Systemd soll SSDs besser erkennen. Unit-Dateien können nun über die Option "ConditionACPower" spezifizieren, dass Systemd die über sie gestarteten Dienste nur bei anliegender Stromversorgung, nicht aber im Akku-Betrieb ausführen soll. Die Entwickler haben zudem Distributions-spezifische Codeabschnitte entfernt, die über Ifdef-Angaben zu- und abgeschaltet wurden. (thl)