Der neue Skoda Octavia mit 105-PS-Diesel im Fahrbericht

Ervolksmodell

Seit 1996 wurden 3,7 Millionen Octavias verkauft, in Deutschland sind es gut 650.000. Demnächst erscheint er in dritter Generation. Wie volksnah bleibt der Octavia?

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Der Skoda Octavia ist eine Neukonstruktion auf Basis des sogenannten modularen Querbaukastens. 26 Bilder
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Faro (Portugal), 11. Januar 2013 – Der Octavia ist ein Erfolgsmodell: Seit 1996 wurden weltweit 3,7 Millionen Exemplare verkauft, allein in Deutschland sind es bislang gut 650.000 Fahrzeuge. Bald kommt die dritte Generation der Limousine – und hier der Fahrbericht. Spannende Zusatzfrage: Wie volksnah bleibt der Octavia?

Ohne Gimmicks

Optisch führt der neue Octavia die sachliche Linienführung seiner Vorgänger fort. Keine unnötigen Design-Gimmicks verwirren das Auge. Eine besondere Note bekommt die Limousine durch die Frontpartie mit neuer "Skoda-Nase" und einen Schwung zwischen hinteren Seitenfenstern und C-Säule. Wie gehabt öffnet sich trotz Stufenheck-Look eine große Fließheck-Kofferraumklappe. Die Kombiversion des Octavia ist bereits angekündigt: Sie debütiert auf dem Genfer Autosalon im März 2013 und kommt im Mai zu den Händlern.

Deutlich länger aber kaum voluminöser

Der neue Octavia nutzt den so genannten Modularen Querbaukasten, kurz MQB, des Volkswagen-Konzerns. Diese Grundlage teilt er sich mit dem neuen VW Golf und dem Seat Leon. Im Gegensatz zu diesen ist der Octavia aber mal eben 40 Zentimeter länger und klopft schon heftig an der Tür zur Mittelklasse. Mit 4,66 Meter ist der großzügige Tscheche zwar neun Zentimeter länger als bisher und bietet einen Radstand von 2,67 Metern. Das Kofferraumvolumen ist mit 590 Litern aber nur fünf Liter größer als das des Vorgängers. Nach Umklappen der Rücksitzlehnen sind es maximal 1580 Liter. Optional kann zudem die Beifahrerlehne umgelegt werden, um bis zu 2,74 Meter lange Gegenstände einzuladen. Leider stört eine hohe Ladekante und beim Umklappen der Rückbanklehnen entsteht eine leichte Stufe. An sich clever ist der wendbare Bodenbelag: oben Stoff, unten Gummi. Doch er kostet wie andere funktionale Kofferraumlösungen einen Aufpreis.

Viel Platz auf der Rückbank

Im Fond des Octavia machen sich die gewachsenen Abmessungen deutlicher bemerkbar als im Kofferraum. Bei normaler Einstellung der Vordersitze gibt es viel Platz für die Beine, lange Menschen würden sich aber über einen Hauch mehr Kopffreiheit freuen. Trotzdem: Beengt ist der Skoda in keinster Weise. Eine feine Sache ist die 230-Volt-Steckdose zwischen den Vordersitzen, doch auch die kostet Aufpreis.

Neues Navi mit Näherungssensor

Das Cockpit ist übersichtlich wie gewohnt, es wirft in Sachen Bedienung keine Fragen auf. Ganz neu ist das Top-Navigationssystem mit Acht-Zoll-Touchscreen und Näherungssensor. Sobald sich die Finger nähern, erscheinen die wichtigsten Funktionstasten auf dem Bildschirm. Allerdings gibt der elektronische Wegweiser bisweilen etwas ungenaue Richtungsangaben, sodass der hohe Aufpreis gut überlegt sein will. Serienmäßig ist schon bei der Basisvariante des Octavia ein Radio ohne CD-Laufwerk, aber mit AUX- und USB-Anschluss in der Mittelkonsole dabei.