CES

Flinke Transistoren für hochauflösende Touchscreens

Die IGZO-Technik ermöglicht superkleine Pixeltransistoren und damit hochauflösende Displays. Wie Sharp auf der CES eindrucksvoll beweist, können davon auch Touchscreen-Monitore profitieren.

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Sharp zeigt die Möglichkeiten, die die IGZO-TFT-Technik mit sich bringt. Ein 13.5-zölliges OLED mit 4K-Auflösung – eher eine Studie als ein fertiges Produkt – beeindruckt, besonders aber ein 31,5-zölliger 4K-Monitor mit berührungsempfindlicher Oberfläche. In den Handel kommt zunächst eine Variante ohne Touch, geplant ist die Markteinführung für diesen Sommer.

Sharp 4K-TouchLCD- (7 Bilder)

Jao Le wählt ein mit Bildern und Videos hinterlegtes Bild aus.

Sharp will sein hochauflösendes Touch-LCD mit IGZO-Transistoren zunächst für Medizinanwendungen und ähnliches anbieten.

Wer gern so einen hochauflösenden Monitor auf dem Schreibtisch haben möchte, sollte aber schon mal anfangen zu sparen: Das gut Stück soll nach Auskunft von Sharp nicht unter 5500 Dollar zu haben sein – erfahrungsgemäß wird der Preis für Deutschland 1:1 in Euro umgerechnet. Ein Grund für den immens hohen Preis: Der Bildschirm ist für den 24-Stunden-7-Tage-die-Woche-Betrieb ausgelegt. Als Zielkundschaft nennt Sharp beispielsweise den Medizinbereich, auch Architekten und professionelle Fotografen hat das japanische Unternehmen im Blick.

Faszinierend ist die auf dem 4K-Monitor gezeigten Pan & Zoom-Anwendungen: Hinter jedem Bild liegen viele weitere Bilder und Videos, die zutage treten, wenn man in die Darstellung hinein zoomt (siehe Bilderstrecke). Entwickler dieser bestechenden Anwendung ist Hao Le aus Toronto.

Hao Le, CEO der kanadischen Firma Conten Interface Corp., erläuterte gegenüer heise online die Pan&Scan-Fähigkeiten der Software.

Zusammen mit dem Kameramann Dorian Weber hat Le mit 36 Red-Kameras Videos mit 5K-Auflösung aufgenommen. Auch in diese Aufnahmen kann man hinein zoomen und dabei auf dem 4K-Monitor enorme Details erkennen. Entwickler Le hätte sich jedoch ein anderes Setup gewünscht: Da die Aufnahmen als 360-Grad-Panorama mit rund 35.000 x 5.000 Bildpunkten gedreht wurden, wären entsprechend viele im Kreis angeordnete 4K-Displays optimal gewesen. Jetzt muss man stattdessen mit Wischgesten um den Standpunkt herum navigieren. Mehr zu den Videos von Hao LE gibts hier.

Die BIlder am 8K x 4K-Fernseher von Sharp stammen vom japanischen NHK.

Abgesehen von den hochauflösenden Displays mit IGZO-Transistoren präsentiert Sharp in Las Vegas vor allem riesige Fernseher, darunter auch ein 85-zölliges 8K-Display. Das viermal so viele Pixel wie die im Mittelpunkt der CES stehenden 4K-TVs, und damit 16 mal so viele Bildpunkt wie ein Full-HD-Fernseher – beeindruckende 7680 x 4320 Pixel. Die wollen natürlich mit Inhalt gefüllt werden, was ja schon bei 4K-Fernsehern problematisch ist. Sharp nutzt dafür ein vom japanischen Rundfunkinstitut NHK gedrehtes Testvideo. Das NHK plant bereits für 2017 erste Lösungen für die 8K x 4K-Auflösung ein, allerdings nur in Japan. In Deutschland könnte es dann erst gerade richtig mit 4K losgehen. (uk)