Stuttgarter Studenten entwickeln Krypto-Chip

Acht Informatik-Studenten der Universität Stuttgart haben binnen eines halben Jahres einen 100000-Gatter-Chip entwickelt, der sowohl RSA als auch DES beherrscht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Die achtköpfige studentische Projektgruppe "pg99" am Lehrstuhl für Rechnerarchitektur der Universität Stuttgart hat unter Betreuung von Dipl. Ing Gundolf Kiefer einen kompletten Krypto-Chip entwickelt, der sowohl RSA (768 Bit) als auch DES beherrscht. Mit DES, das für große Datenmengen gedacht ist, erzielt der pg99-Chip eine Ver/Entschlüsselungsrate von 168 MBit/s. Das mit höherer Sicherheitsstufe arbeitende RSA-Verfahren wird hauptsächlich zur DES-Schlüsselübergabe, zur Authentifizierung und für digitale Unterschriften benutzt. Hier liegt die Rate bei etwa 50 Schlüsseln pro Sekunde. Mit der Umwelt kommuniziert der Chip entweder über eine parallele Schnittstelle (wahlweise 8-,16- oder 32bittig) oder über den Zweidraht-Bus I2C, der inzwischen auf vielen Motherboards (hier bezeichnet als Intel SMB) zu finden ist.

Der 100 000 Gatter (etwa 400 000 Transistoren) umfassende Chip soll von Alcatel in 0,35-µm-Technologie gefertigt werden (zum Vergleich: Intels 80386-Prozessor hatte 275 000 Transistoren). Offiziell wird er im Rahmen eines Abschlußkolloquiums am 8. Juli an der Fakultät für Informatik vorgestellt, wobei als Leckerbissen für alle Hardware-Interessierten der VHDL-Quellcode als OpenSource veröffentlicht werden soll. (as)