Landesmedienanstalten warnen vor DVB-T-Ausstieg

Die Landesmedienanstalten warnen vor den Folgen eines möglichen Ausstiegs von RTL aus DVB-T. Die terrestrische Übertragung bleibe wichtig, aber nun müssten zukunftsfähige Technologien entwickelt werden.

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Der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten hat vor negativen Folgen eines möglichen Ausstiegs der RTL-Sendergruppe aus DVB-T gewarnt. Jürgen Brautmeier fürchtet einen Schneeballeffekt, durch den die terrestrische TV-Verbreitung komplett wegbricht. Solch ein Schritt habe nicht nur für die Sender große Auswirkungen, sondern vor allem für die Zuschauer.

Auf einem Symposium der Technischen Konferenz der Medienanstalten (TKLM) sprachen sich die Referenten stattdessen für eine Weiterentwicklung der Terrestrik aus. Sie waren sich einig, dass weder DVB-T noch aktuelle Mobilfunkstandards künftig für eine terrestrische Verbreitung von Rundfunk und die mobile Kommunikation ausreichen werden. Mittelfristig müssten deswegen Mobilfunk- und Runfunktechnologien zusammenwachsen und ein zukunftsfähiges System für die terrestrische Fernsehverbreitung entwickelt werden. Unterdessen dürften die aktuell genutzten Frequenzbereiche nicht neu verteilt werden.

Seit 2004 werden die öffentlich-rechtlichen Sender nahezu flächendeckend über DVB-T verbreitet, die Sender der RTL-Gruppe und von ProSiebenSat1 gibt es dagegen nur in den Ballungsgebieten. Grund für die Ausstiegspläne von RTL sollen die hohen Kosten sein. So sei der Marktanteil in diesem Bereich nur marginal, aber die Übertragung über DVB-T sei gleichzeitig "30 Mal so teuer wie Satellit". (mho)