Ataris US-Filiale beantragt Gläubigerschutz

Die US-Niederlassung wolle sich durch den Schritt möglicherweise von ihrer französischen Firmenmutter lösen, heißt es in einem Zeitungsbericht.

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Die US-amerikanische Niederlassung des französischen Konzerns Atari hat bei einem Handelsgericht Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts gestellt. Das berichtet die Los Angeles Times. Der Schritt sei dafür gedacht, sich von der französischen Firmenmutter zu lösen, in den kommenden Monaten einen Käufer für Atari Inc. zu finden und sich auf Produkte für digitale und mobile Plattformen zu konzentrieren. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine nicht näher genannte eingeweihte Person.

Hintergrund des Insolvenzantrags ist auch die Trennung vom bisherigen Geldgeber BlueBay Asset Management, wie es in dem Bericht weiter heißt. Eine Kreditlinie über 28 Millionen Dollar sei zum Jahresende 2012 ausgelaufen und damit sei Atari ohne Geld für die Weiterentwicklung laufender Projekte gewesen. Versuche, schnell frische Mittel aufzutreiben, seien unter anderem an der französisch-amerikanischen Unternehmensstruktur gescheitert.

Der französische Konzern Infogrames benannte sich 2003 in Atari um. Den Namen hatte er sich 2001 im Zuge der Übernahme der Computerspiel-Abteilung von Hasbro Interactive gesichert. 2008 übernahmen die Franzosen sämtliche Atari-Besitztümer in den USA. Atari Inc. hat 40 Mitarbeiter. (anw)