DNA auf einem Chip

Die Biotechnikfirmen Clonit und Fleming Research arbeiten an einem Schnelldetektor für zahlreiche Malaisen.

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Von
  • Alessandro Ovi

Die Biotechnikfirmen Clonit und Fleming Research arbeiten an einem Schnelldetektor für zahlreiche Malaisen.

Ein automatisches Mini-Chemielabor, klein wie ein Chip, soll künftig minutenschnell, billig und zuverlässig eine ganze Reihe von Krankheiten diagnostizieren – das kündigt Carlo Roccio, Chef der Biotechfirmen Clonit und Fleming Research an. Die beiden norditalienischen Unternehmen arbeiten innerhalb des internationalen Forschungsprojekts "DNA on Disk" an leicht zu bedienenden Messgeräten, mit denen jeder im Selbsttest Krankheiten diagnostizieren kann.

Schon wenige Blutstropfen sollen ausreichen, um Krebs, neurologische Defekte oder Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Malaria zu erkennen. Insbesondere in Entwicklungsländern könnte das die medizinische Versorgung deutlich verbessern.

Roccio will mithilfe der Mikroelektronik Laborgeräte auf die Größe eines Chips schrumpfen – zum Beispiel eine sogenannte PCR-Maschine: Sie vervielfältigt DNA-Schnipsel im Blut, damit sie analysiert werden können. Herkömmliche PCR-Maschinen sind noch so groß wie Computerdrucker. Finden sich in der Blutprobe DNA etwa von Erregern oder entarteten Zellen, lässt das auf eine Krankheit schließen. Roccios Ziel ist es, auf einem Chip Hunderte von Krankheits-Scans simultan ablaufen zu lassen.

Bisher würden solche Chip-Labore noch nicht in der Praxis eingesetzt, so Roccio, weil ihre Ergebnisse noch nicht zuverlässig genug seien. Das sei bei "DNA on Disk" anders, verspricht Roccio. (bsc)