KDE-Projekt will Plasma-Desktops zusammenführen

Die KDE-Entwickler wollen mittelfristig den Code ihrer Bedienoberflächen Plasma Desktop, Plasma Netbook und Plasma Active in den "Plasma Workspaces 2" zusammenführen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die KDE-Entwickler wollen mittelfristig den Code ihrer Bedienoberflächen Plasma Desktop, Plasma Netbook und Plasma Active zusammenführen. Das geht aus einem Blog-Eintrag von Aaron Seigo hervor. Wie er erläutert, sind für die verschiedenen "Shells" bislang eigene Programme zuständig; deren Quellen bestehen allerdings lediglich aus drei- bis knapp zehntausend Zeilen Code, weil sie auf eine gemeinsame Codebasis zurückgreifen.

Wenn Anwender derzeit zwischen Netbook- und Desktop-Oberfläche umschalten, muss durch die Aufsplittung allerdings ein Prozess beendet und ein anderer gestartet werden; das sei nicht sonderlich schön, erläutert Seigo. Außerdem würden die Entwickler gerne Desktop-Elemente (etwa die Fensterrahmen) flexibler zur Laufzeit an die jeweiligen Bedingungen anpassen können. Plasma Active habe zudem gezeigt, dass es möglich sei, eine Plasma-Bedienoberfläche komplett mit QML zu programmieren. Daher soll in Zukunft ein Prozess die verschiedenen Bedienoberflächen stellen, die mit QML von Qt5 realisiert werden; das ganze läuft unter dem Schlagwort "Plasma Workspaces 2" . Seigo träumt schon davon, einen Fernseher an sein Notebook anzuschließen, woraufhin der Plasma Desktop automatisch durch ein Plasma Mediacenter ersetzt wird.

Seigo erwähnt noch einige Hintergründe und beschreibt Änderungen, die in Planung sind oder bereits umgesetzt werden – etwa die weitere Modularisierung und Umbauten. Durch einige von ihnen soll die KDE Software Collection 4.11 alle wichtigen Grundlagen für die Plasma Workspaces 2 enthalten.

Seigo verweist zudem auf einen kürzlich von Sebastian Kügler veröffentlichten Blog-Eintrag zu den Änderungen, die für die KDE Frameworks 5 und die Plasma Workspaces 2 angedacht sind. Dort erwähnt Kügler, dass drei größere Umbauten für die KDE Frameworks 5 bereits umgesetzt seien. Vier weitere stehen noch aus: Verbesserungen für das Build System, Aufräumarbeiten bei den Kdelibs, das Einbau weiterer KDE-Techniken in Qt und die Aufspaltung der Kdelibs. Auch Kwin ist Thema: Der Window Manager soll optional bald auch Qt 5 nutzen können. Danach sind Änderungen geplant, durch die Kwin das Bild via KMS (Kernel-base Mode Setting) direkt zur Ausgabe an den Kernel übergeben kann. Anschließend soll Kwin optional auch als Wayland Compositor arbeiten können; langfristig soll Kwin ganz ohne X11 auskommen können. (thl)