Bill Gates erhofft noch deutschen superreichen Spender

Der Microsoft-Mitgründer wirbt in Deutschland für seine philanthropischen Projekte und baut darauf, dass die Bundesrepublik ihren Entwicklungshilfeetat vergrößert.

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Der Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates (57) erhofft sich noch deutsche Superreiche zur Aktion "Das Spendenversprechen" (The Giving Pledge). "Die Kampagne, an der sich mittlerweile 92 Personen beteiligen, konzentrierte sich bislang auf die Vereinigten Staaten", sagte Gates der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). "Wir sind aber dabei, den Kreis zu erweitern, und werden in ein oder zwei Monaten auch an die Öffentlichkeit gehen. Bis dahin hoffen wir auch auf eine deutsche Beteiligung."

Er glaube jedoch, dass die "Tradition der Philanthropie" eher ein "amerikanisches Phänomen" sei. Vor etwa drei Jahren hatten Gates und der Investor Warren Buffett (82) ihre Aktion ins Leben gerufen, bei der Milliardäre mindestens die Hälfte ihres Vermögens für selbstgewählte soziale Zwecke spenden sollen. Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (28) ist dabei.

Gates ist nach Deutschland gekommen, weil hier noch mehr für seine "Anstrengungen um die Ärmesten der Armen" gewinnen möchte, wie er weiter der FAZ sagte. Die Entwicklungshilfe könne noch intelligenter eingesetzt werden. Auch gebe es bereits Partnerschaften seiner Stiftung mit Agenturen wie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Deutschland gebe zwar relativ viel Geld für Entwicklungshilfe aus, doch sollte das Land auch ein Versprechen einlösen, das alle europäischen Staaten mit den Millennium-Entwicklungszielen gegeben hätten: Bis 2015 soll die Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Die Niederlande, Schweden, Norwegen und Dänemark hätten das Ziel bereits erreicht. Deutschland müsste dafür seinen Entwicklungshilfeetat nahezu verdoppeln. Die Kinderlähmung könne bis 2015 ausgerottet werden, doch seien die, die daran beteiligt sind, auf Deutschland angewiesen. Damit verbringt Gates nach eigener Aussage momentan die meiste Zeit. (mit Material der dpa) / (anw)