Verbraucherschützer feuern juristisch gegen StudiVZ

Mit einer Abmahnung fordert der Bundesverband Verbraucherzentralen Änderungen in den Geschäftsbedingungen vom Social-Network StudiVZ.

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Von
  • Holger Bleich

Der Bundesverband Verbraucherzentralen (vzbv) hat dem Social-Network StudiVZ juristisch den Kampf angesagt. Wie bereits am gestrigen Dienstag bekannt wurde, erhielt StudiVZ vom vzbv eine Abmahnung, in der die Verbraucherschützer den Umgang des Diensts mit seinen Teilnehmern umfassend kritisieren. Änderungen fordert der vzbz gleich in mehreren Bereichen. Zeitige der Weg über die Abmahnung nicht die gewünschten Korrekturen, werde man weitere rechtliche Maßnahmen einleiten, stellte die zuständige vzbv-Juristin Carola Elbrecht jetzt im Gespräch mit heise online klar.

Nach Meinung des vzbv seien insbesondere die neuen, viel kritisierten Geschäftsbedingungen von StudiVZ zu pauschal abgefasst und für den Verbraucher intransparent. "Die so genannte Datenschutzerklärung, die der Nutzer abnicken muss, ist doch eigentlich eher eine Einwilligungserklärung zur Erhebung jeder Menge User-Daten", kritisiert Elbrecht. Es sei an einer Stelle nicht einmal für Experten ersichtlich, zu welchen Formen zielgerichteter Werbung der Nutzer dort sein Einverständnis gebe. Deshalb fordert der vzbv bessere Aufklärung und die Verpflichtung zur expliziten Einwilligung in jeden einzelnen der sieben StudiVZ-Datenschutzbestimmungen durch den Kunden. Ansonsten seien die Bestimmungen für den Verbraucher überraschend und damit ungültig.

Im Gespräch betonte Elbrecht, dass es dem vzbv nicht darum gehe, das Verhalten sozialer Netzwerke pauschal "zu verteufeln". Die meist recht jungen Angebote dehnten allerdings ihre rechtlichen Möglichkeiten, an Nutzerinformationen zu kommen, weit aus. Der vzbv sehe es als seine Aufgabe an, die Anbieter in ihre Schranken zu weisen. Die Abmahnung an StudiVZ sei ein erster Schritt in diese Richtung. Auf Anfrage von heise online bestätigte StudiVZ den Eingang des Schreibens. Wie man darauf reagieren wolle, werde nun geprüft. (hob)