Aktivist Bono: Digitaler Fortschritt ist wichtige Waffe gegen Armut und Krankheiten

Der U2-Sänger und Aktivist Bono ist überzeugt, dass neue Technologien dazu beitragen können, gravierende Menschheitsprobleme zu lösen. Doch ohne politischen Willen und die Massen wird das nicht reichen.

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U2-Sänger Bono sieht in der technologischen Entwicklung ein entscheidendes Mittel gegen extreme Armut und die Bekämpfung von großen Seuchen wie Aids und Malaria. "Nelson Mandela hat einmal gefordert, dass wir die "große Generation" sein sollen, die extreme Armut besiegt", sagte der Popstar in einem Interview mit Technology Review (aktuelle Ausgabe 2/2013 am Kiosk oder direkt im Heise Shop zu bestellen). "Die digitale Revolution, die wir gerade durchleben, und die schnellen Fortschritte im Gesundheits- und Agrarbereich sind zu den wichtigsten Waffen geworden, mit denen wir auf Mandelas Aufruf reagieren können."

Der 52 Jahre alte Ire, mit bürgerlichem Namen Paul Hewson, ist Mitgründer der Organisationen ONE und RED, die gegen extreme Armut und Aids kämpfen. Gegenüber Technology Review verwies er darauf, dass die Menschheit durch technische Hilfsmittel mehr über Probleme wisse, die früher als unlösbar galten. Beispiele dafür seien zum Beispiel Impfstoffe, die in den letzten zehn Jahren 5,5 Millionen Kinder gerettet hätten und mit Insektiziden behandelte Moskitonetze, mit denen die Zahl der Malaria-Todesfälle in mehreren afrikanischen Ländern in den vergangenen drei Jahren halbiert werden konnte.

Nicht nur deshalb sieht er "derzeit enorm schnelle Veränderungen in Afrika". Dort gebe es auch Innovationen, die es Landwirten ermöglichen, mit Mobiltelefonen Preise für Saatgut abzufragen, Bankgeschäfte abzuwickeln und Geld verschicken zu können. "Hinzu kommen Makro-Effekte wie der Arabische Frühling, zu dem es mithilfe von Facebook und Twitter kam", so der Musiker. "Denken Sie an Mobiltelefone, das Internet und die Verbreitung von Informationen – eine tödliche Kombination für Diktatoren und Korruption." Der Impfstoff dagegen heiße "Transparenz" – die hierfür nötigen Daten ließen sich mit Hilfe dieser Hilfsmittel sammeln und frei verfügbar machen.

Gleichzeitig verweist er aber auch darauf, dass "Menschen Technologie für gute ebenso wie für schlechte Zwecke verwenden können". Damit sie auf progressive Weise eingesetzt wird, brauche es politischen Willen, Ressourcen und die Unterstützung von Bürgern, die ihr soziales Kapital zur Verfügung stellen.

Mehr dazu in Technology Review 2/2013:

(bsc)