Neuer Umsatzrekord im interaktiven Handel

Der Online- und Versandhandel konnte im vergangenen Jahr seine Umsätze erneut steigern. Die 40-Milliarden-Euro-Marke wird vermutlich noch in diesem Jahr geknackt.

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Von
  • Marzena Sicking

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) hat in Hamburg die Ergebnisse seiner Studie "Interaktiver Handel in Deutschland 2012" vorgestellt und meldet ein erneutes Rekordergebnis. So hat der Online- und Versandhandel im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2011 noch einmal deutlich zugelegt und beim Umsatz mit einem Plus von 15,6 Prozent eine neue Rekordmarke gebrochen. Insgesamt hat die Branche 2012 einen Gesamtumsatz von 39,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit ist der Anteil der Online- und Versandanbieter am gesamten Einzelhandel auf 9,2 Prozent und damit ebenfalls auf einen neuen Spitzenwert gestiegen (2011: 8,2 Prozent).

Interaktiver Handel 2012 (bvh) (5 Bilder)

Mit knapp 40 Milliarden Euro hat der Umsatz im interaktiven Handel hierzulande 2012 einen neuen Höchststand erreicht und macht nun 9,2 Prozent vom gesamten Einzelhandel aus. (Bild: bvh)

Vor allem das Online-Geschäft machte 2012 erneut einen gewaltigen Sprung nach vorne und generiert inzwischen über 70 Prozent des Branchenumsatzes. Allein von 2011 zu 2012 wurde der Studie zufolge im E-Commerce eine Umsatzsteigerung um 5,9 Milliarden Euro auf 27,6 Milliarden Euro erreicht. Das entspricht einem Plus von 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hat der Online-Handel in Deutschland erstmals die 27-Milliarden-Euro-Grenze überschritten.

Besondere Fans der neuen Medien sind dabei die Frauen: Sie nutzen den Online- und Versandhandel besonders stark und generieren 55 Prozent der Umsätze bzw. 21,7 Milliarden Euro jährlich. Männliche Kunden geben im interaktiven Handel 17,6 Milliarden Euro pro Jahr aus. Zwar sind Männer und Frauen ungefähr gleich oft auf Einkaufstour, doch die Warenkörbe der Damen sind meist besser gefüllt als die der Herren. Vor allem Versender mit Multichannel-Strategie stehen bei der weiblichen Klientel hoch im Kurs. Die Internet-Pure-Player ziehen mehrheitlich das männliche Publikum stärker an.

Die Händler, die nur auf das Internet als Channel setzen, haben den stärksten Zuwachs in der Branche verzeichnet, nämlich um 40 Prozent. Es folgen die Stationärhändler, die zusätzlich im Netz oder per Katalog aktiv sind, mit 22 Prozent. Auch die Teleshopping-Versender konnten beim Umsatz um 7 Prozentpunkte zulegen.

Bekleidung ist mit einem Umsatz von 10,78 Milliarden Euro mit Abstand die umsatzstärkste Warengruppe. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 11 Prozent. Über den zweiten Platz darf sich der ITK-Handel freuen, denn auf Unterhaltungselektronik und Elektronikartikel entfielen 2012 insgesamt 4,08 Milliarden Euro, das entspricht einem Rekordplus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. An dritter Stelle rangieren Bücher mit 2,59 Milliarden Euro Umsatz – 10 Prozent mehr als 2011.

Auch der Anteil der digitalen Güter wie Flugtickets, Pauschalreisen, Tickets für Veranstaltungen oder Fahrkarten steigt: Insgesamt wurde damit ein Umsatz von 9,7 Milliarden Euro generiert, das bedeutet eine Umsatzsteigerung von rund 21 Prozent. Die beliebteste Zahlweise war 2011 wieder der Kauf auf Rechnung, der Anteil lag bei 37 Prozent. 17 Prozent wurden über digitale Bezahlwege beglichen. Für 2013 erwartet die Branche weitere Zuwächse. Prognostiziert wird ein Plus von über zehn Prozent auf etwa 43,5 Milliarden Euro. (map)
(masi)