Intershop wieder in den roten Zahlen

Die Jenaer Intershop AG war zu Zeiten der Dotcom-Bubble am Neuen Markt eine feste Größe der deutschen Szene. Nach langer Durststrecke schrieb das Unternehmen zuletzt schwarze Zahlen.

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Von
  • dpa

Intershop ist 2012 wieder in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich wiesen die Jenaer einen Nettoverlust von 0,6 Millionen Euro aus - nach einem Gewinn von 3,0 Millionen Euro im Jahr zuvor. Das teilte die Intershop Communications AG am Mittwoch in Jena mit. Das Unternehmen hatte bereits im Lauf des Jahres seine Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich nach unten korrigiert und nur noch ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Das Absacken in die Verlustzone erklärte Intershop mit Einmalaufwendungen von 1,4 Millionen Euro zur Neuausrichtung des Vertriebs.

Der Jahresumsatz stieg unterdessen um fünf Prozent auf 51,8 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der Erlöse wurde mit dem Beratungsgeschäft erzielt. Der geringe Umsatzanteil des Verkaufs von Software-Lizenzen sei "das größte Ärgernis und die größte Baustelle für uns", sagte Finanzvorstand Ludwig Lutter. Die Wachstumsraten lägen am unteren Rand der Erwartungen, und zufrieden könne Intershop damit nicht sein. "Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren stärker wachsen."

Genauere Prognosen wolle Intershop noch nicht nennen. Wichtiger als die Höhe des Betriebsergebnisses seien zusätzliche Marktanteile. Intershop könne und werde dafür aber keine Verluste in Kauf nehmen. "Das geht nicht um den Preis von Verlusten", sagte Lutter. Die vollständigen Zahlen sollen Ende März veröffentlicht werden.

Die 1992 gegründete Intershop AG hatte 2009 erstmals ein Geschäftsjahr mit Gewinn abgeschlossen und 2010 sowie 2011 Rekordergebnisse verzeichnet. Nach Unternehmensangaben zählen mehr als 500 große und mittelständische Unternehmen zu den Kunden. Etwa die Hälfte der über Intershop-Plattformen abgewickelten Geschäfte liefen zwischen Unternehmen, die andere Hälfte mit Verbrauchern, sagte Lutter. (vbr)