Pinterest sucht seine Nische

Das Bildernetzwerk ist zwar beliebt, kommt bei den Nutzerzahlen aber noch lange nicht an Giganten wie Facebook oder Twitter heran. Firmenchef Ben Silbermann setzt auf eine "menschliche Indexiermaschine" und die Kommerzialisierung der Pinboards.

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Von
  • Ben Schwan

Unter den jungen Social-Media-Anbietern der letzten Jahre hat Pinterest einen erstaunlichen Aufstieg geschafft. Das kann daran liegen, dass es im Unterschied zur Konkurrenz auf Bilder statt geschriebene Inhalte setzt. An Giganten wie Twitter oder Facebook kommt Pinterest aber noch lange nicht heran. Geht es nach Firmenchef Ben Silbermann, soll sich das in den nächsten Jahren schrittweise ändern. Dabei setzt der Dienst auf die Kraft der Entdeckung, wie Silbermann nun im Interview mit Technology Review sagte. "Man nutzt Pinterest, um sich inspirieren zu lassen und Dinge zu planen – ob es um die neue Einrichtung der Wohnung geht oder die Gestaltung eines Gartens."

Auf Pinterest können Nutzer "Pinboards" erstellen, auf denen sie Bilder sammeln. Die teilen sie mit anderen Nutzern, die sie wiederum auf neue Bilder aufmerksam machen. "Im Unterschied zur Suche hat man der Entdeckung bislang nicht so viel Beachtung geschenkt. Entdeckung heißt Erkundung: Sie bewegen sich durch viele interessante Dinge und stellen am Ende der Reise fest, dass Sie etwas gefunden haben, von dessen Existenz Sie nichts wussten, das Ihnen sehr gut gefällt", sagt Silbermann.

Pinterest sei wie eine menschliche Indexiermaschine, so der Firmenchef. "Google hat Crawler entwickelt, die das Web durchstreifen, und faszinierende Algorithmen dafür. Wir geben den Menschen Werkzeuge an die Hand, mit denen sie diesen Vorgang auf ihre Weise organisieren können. Indem sie das tun, organisieren sie den Vorgang so, dass er auch für andere Menschen einen Sinn ergibt."

Ans Geld verdienen denkt man bei Pinterest mittlerweile auch. "Bevor ich kürzlich Vater wurde, habe ich mit meiner Frau das Kinderzimmer auf Pinterest geplant. Oder ich plane, was ich mit meinem Kind unternehmen will. Dabei kommen häufig Dinge heraus, die ich kaufe." Genau an solchen Punkten könne Pinterest seine kommerziellen Ideen umsetzen, so Silbermann. "Es wäre toll, wenn mir die perfekte Wiege gezeigt wird und ich sie dann kaufen kann. Dann wäre Pinterest besser, als es jetzt ist."

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(bsc)