Jugend nutzt Netz vor allem für Kommunikation und Selbstdarstellung

Studien zufolge setzen junge Leute im Internet auf Kommunikation und soziale Netzwerke. Während vier von fünf Befragten einer Forsa-Studie keine persönlichen Daten im Netz veröffentlichen, sind junge Surfer deutlich offenherziger.

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Von
  • Felix Longolius

Das Internetverhalten junger Nutzer ist geprägt von Kommunikation und der Veröffentlichung persönlicher Informationen. Das geht aus zwei Studien hervor, auf die der IT-Branchenverband Bitkom hinweist. Favoriten bei der Beschäftigung mit dem Netz sind bei Teenagern das Schreiben von Sofortnachrichten und E-Mails, gefolgt vom Musikhören. Auf die Plätze verwiesen sind verschiedene Arten der Informationsbeschaffung. Junge Menschen gehen auch freigebig mit ihren Daten um. Vier von fünf Deutschen insgesamt sind nicht daran interessiert, Privates in sozialen Netzwerken oder auf der eigenen Homepage zu veröffentlichen. Bei den 14- bis 29-Jährigen sieht das anders aus: Von ihnen macht das jeder Zweite.

Die von der Bitkom in Auftrag gegebene Forsa-Studie WebMonitor ist im Januar unter anderem der Frage der Veröffentlichung privater Informationen nachgegangen. Die hier durchgeführte Untersuchung ergab, dass jeder zweite Befragte zwischen 14 und 29 Jahren persönliche Informationen in sozialen Netzwerken (40 Prozent) oder auf eine andere Art (9 Prozent) im Internet veröffentlicht. 5 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzen dazu eine eigene Homepage.

Über alle Altersgruppen hinweg liegt der Anteil jener, die angeben keine persönlichen Informationen im Internet veröffentlichen, bei 80 Prozent. Dabei zeichnet sich ein leichter Trend weg von der eigenen Homepage zu den Communities ab. Gaben bei einer entsprechenden, im August veröffentlichten Untersuchung 7 Prozent der Befragten an, auf der eigenen Homepage persönliche Angaben zu machen, liegt dieser Anteil nun bei 4 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Befragten, die ihre Daten bei MySpace, Xing, StudiVZ und ähnlichen Angeboten veröffentlichen, von 10 auf 12 Prozent.

Internet-Nutzungsverhalten bei Teenagern

Einer Untersuchung des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MPFS) vom vergangenen November nach dreht sich in der Altergruppe von 12 bis 19 Jahren die Nutzung vor allen Dingen um Kommunikationsanwendungen wie Sofortnachrichten und E-Mails. Während Mädchen am dritthäufigsten für Schule und Beruf recherchieren, suchen Jungen eher Informationen, die nichts mit der Schule zu tun haben. An dritter Stelle steht bei den Jungen Musikhören. 85 Prozent der Jungen beziehungsweise 80 Prozent der Mädchen sind regelmäßig online. Bei der Unterscheidung nach Schulform zeigt sich, dass mehr Gymnasiasten (88 Prozent) das Internet nutzen als Realschüler (82 Prozent) und Hauptschüler (72 Prozent).

Für die Forsa-Untersuchung wurden insgesamt etwa eintausend Personen telefonisch befragt, von denen 208 in der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren waren. Auch für die MPFS-Studie wurden rund eintausend Personen telefonisch befragt, hier allerdings nur in der Altersgruppe zwischen 12 und 19 Jahren. (flo)