Entscheidung über erste neue Top Level Domain fällt im April

Nach jahrelangen Vorbereitungen will das Büro der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers Am 23. April 2013 ihrem Vorstand die erste von vielen hundert Bewerbungen für neue Top Level Domains vorlegen.

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Von
  • Monika Ermert

Am 23. April 2013 will das Büro der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) nach jahrelanger Vorbereitung ihrem Vorstand die erste von vielen hundert Bewerbungen für neue Top Level Domains vorlegen. Der Vorstand der privaten Netzverwaltung muss dann der Vergabe der neuen Adresszonen (zum Beispiel .berlin, .bayern, .bmw) an die zuvor auf Herz und Nieren geprüften Bewerber zustimmen. Die Ankündigung eines konkreten Datums durch ICANN-Geschäftsführer Fadi Chehade kam für viele überraschend, nachdem er im Januar noch gesagt hatte, er hätte gern noch ein weiteres Jahr für die Vorbereitungen.

Chehade begründete seinen Sinneswandel mit erfolgreichen Gesprächen mit der Branche in den vergangenen Wochen. In Amsterdam habe er darauf hinweisen wollen, dass einzelne Aspekte des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens noch nicht zu Ende entwickelt seien, um Verbrauchern ein gutes Angebot zu machen. Doch konnten in den anschließenden Gesprächsrunden viele Fragen geklärt werden.

Der 23. April ist dabei keineswegs das ausgemachte Startdatum für eine neue TLD. Chehade mochte kurzfristige Verzögerungen im Verfahren doch nicht ganz ausschließen; in den vergangenen Jahren hatten sich die Vertreter im ICANN-Regierungsbeirat oft spät nochmals zu Wort gemeldet. Auch könnte sich die Entscheidung des Vorstands noch verzögern, etwa wenn aus der ICANN-Community oder von außen Druck auf die Direktoren ausgeübt wird. Schließlich müssen vor der Delegation in die Rootzone und vor der möglichen Ausgabe neuer Domains an Endnutzer die Bewerber und Registries selbst alle Vorbereitungen abgeschlossen haben.

Zugleich mit dem TLD-Starttermin kündigte die ICANN auch an, dass das von Rechteinhabern erkämpfte "Trademark Clearinghouse" am 26. März seine Arbeit aufnimmt. Ab dann können bei dem von Deloitte Enterprise Risk Services und IBM gemeinsam gemanagten Clearinghouse verbriefte Markenrechte hinterlegt werden. Der kostenpflichtige Dienst sichert den Inhabern der hinterlegten Marken Vorregistrierrechte in den Sunrise-Phasen zum Start einer neuen TLD. Überdies werden die Rechteinhaber während der Startphasen auch informiert, wenn sich jemand an "ihren Namen" heranmacht. (anw)