Asteroidensuche: ESA will mit Russland kooperieren

Die ESA ist bereit, mit Russland zusammenzuarbeiten, um ein System zur Suche nach gefährlichen Asteroiden aufzubauen. Dafür biete sich ein existierendes ESA-Projekt an.

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Die ESA ist bereit, russische Vorschläge zum Aufbau eines Systems zur Suche nach gefährlichen Asteroiden zu prüfen. Das sagte Nicolas Bobrinsky, der Chef des europäischen Space Situational Awareness (SSA) Programmes (SSA) gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti. Knapp anderthalb Wochen nach dem Meteoritenschauer in Südrussland bezeichnete er ein gemeinsames Asteroiden-Projekt der ESA und Russlands als eine "schöne Idee".

Sollte Russland sich finanziell am SSA-Programm beteiligen, könnten russischen Unternehmen Teleskope und Ausrüstung herstellen. Damit würde Russland einen Teil beitragen zu dem System, das sich neben der Suche nach gefährlichem Himmelskörpern auch der Kontrolle von Weltraummüll widmen soll. Gefahren sollen dadurch rechtzeitig erkannt werden, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können, wenn das möglich ist.

Bislang gibt es laut Bobrinsky lediglich in den USA Großobservatorien, die auf die Suche nach Asteroiden spezialisiert sind. Aber auch wenn diese jedes Jahr Zehntausende Himmelskörper registrieren würden, sei höchstens ein Prozent aller gefährlichen Asteroiden bislang bekannt.

Viele gefährliche Asteroiden wurden noch nicht einmal entdeckt.

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Wie gefährlich bereits vergleichsweise kleine Himmelskörper sein können, hatte am 15. Februar ein Meteorit gezeigt, der im Süden Russlands niederging. Nachdem der Brocken mit ungefähr 15 Metern Durchmesser in der Luft zerborsten war, richtete die Druckwelle vor allem in der Millionenstadt Tscheljabinsk schwere Schäden an. Dabei wurden rund 1500 Menschen teilweise schwer verletzt. Zur Erinnerung an das Geschehen, das weltweite Beachtung erfuhr, soll in der Stadt ein Denkmal errichtet werden, meldet Ria Novosti. (mho)