Plutos Mond soll Vulcan heißen

Dank der Fürsprache von William Shatner und Leonard Nimoy hat "Vulcan" bei einer Abstimmung über die Benennung zweier Pluto-Monde die meisten Stimmen bekommen. Das letzte Wort in der Frage hat jedoch die International Astronomical Union.

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In einer Online-Umfrage zur Benennung zweier Monde des Zwergplaneten Pluto hat Vulcan mit Abstand die meisten Stimmen bekommen. Auf Platz zwei folgt Cerberus vor Styx. Mit der Abstimmung wollten das Seti Institute und die Entdecker der Monde die Öffentlichkeit an der Namensgebung für die beiden Himmelskörper mitwirken lassen. Bislang wurden sie lediglich als P4 und P5 bezeichnet. Die ersten drei Monde heißen Charon, Nix und Hydra.

Die beiden Monde wurden 2011 und 2012 entdeckt.

(Bild: NASA, ESA, and M. Showalter (SETI Institute))

Wie Pluto und seine Monde selbst, müssen auch die neuen Namen aus der griechischen oder römischen Mythologie stammen. Anfangs standen 12 Vorschläge zur Auswahl, aber auf Vorschlag von William Shatner wurde bereits nach einem Tag Vulcan hinzugefügt. In der römischen Mythologie ist Vulcanus der Gott des Feuers und Neffe von Pluto, dem König der Unterwelt. Der Vorschlag von William Shatner (alias James T. Kirk) bezog sich aber wohl eher auf die Verwendung in Star Trek. Wenig später machte dann mit Leonard Nimoy (alias Spock) auch ein "echter Vulkanier" Werbung für diese Option.

Dank den beiden Star-Trek-Veteranen und ihren zahlreichen Fans setzte sich Vulcan denn auch deutlich durch. Weitere acht Vorschläge, die danach noch zur Namensliste hinzugefügt wurden, hatten keine Chance mehr. Das Resultat ist für das Seti Institute nicht bindend. Die Vorschläge, für die man sich dort entscheidet, werden danach an die International Astronomical Union weitergeleitet. Erst die wird dann endgültig entscheiden, ob die beiden Monde des ehemaligen Planeten nach einem Feuergott und einem Höllenhund Vulcan beziehungsweise Cerberus heißen werden.

Künstlerische Darstellung des Zwergplanetensystems (noch ohne P4 und P5)

(Bild: NASA, ESA and G. Bacon (STScI))

Der vierte Pluto-Mond war dank des Hubble-Weltraumteleskops Mitte 2011 entdeckt worden. Er hat einen geschätzten Durchmesser von 13 bis 34 Kilometer. P5 kam Ende 2012 hinzu und ist mit 10 bis 24 Kilometern Durchmesser noch kleiner. Die beiden Entdeckungen fließen auch in die Mission New Horizons ein. Die Sonde soll im Jahr 2015 mit fast 50.000 Kilometern pro Stunde das System passieren und je mehr vorab darüber bekannt ist, desto besser für die genaue Festlegung der Route. (mho)