Office365: Mit neuen Vertriebsoptionen neue Partner gewinnen

Microsoft will die Zahl der Office365-Partner bis Mitte 2013 verdoppeln. Mit den neuen Vermarktungsoptionen "Office 365 Open" und "Office 365 FPP" soll die Cloud-Suite dazu für den Channel lukrativer werden.

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Von
  • Matthias Parbel

"Wir wollen binnen 4 bis 5 Monaten die Zahl der Office365-Partner verdoppeln", Jon Roskill, CVP Worldwide Partner Group, Microsoft

Vorbereitung abgeschlossen: Dem Channel steht ab sofort die Vermarktung von Office365 im Rahmen der altbewährten Programmmodelle "Open Licensing" und "FPP" offen. "Damit lösen wir unser Versprechen ein, dass wir zur weltweiten Partnerkonferenz im vergangenen Jahr gegeben haben", erklärt Jon Roskill, CVP Worldwide Partner Group bei Microsoft, gegenüber heise resale. Microsofts Channel-Partnern stehen nun alle Möglichkeiten für die individuelle Vermarktung der Bürosoftware auch in der Cloud-Variante offen. Bisher blieb dem Gros nur die Teilnahme am Advisor-Programm, das aber lediglich eine Vermittlungsprovision vorsieht. Wie beim klassischen On-Premise-Office können Reseller und Systemhäuser künftig auch Office365 als "Paket" über die Distribution beziehen und die Vertragsabwicklung mit dem Kunden bis hin zur Rechnungsstellung in Eigenregie durchführen – und damit auch die Kontrolle über die Kundenbeziehung behalten.

Office365 steht Partnern ab sofort auch via FPP und Open Licence zur eigenständigen Vermarktung zur Verfügung.

(Bild: Microsoft)

Von den neuen Vermarktungsoptionen verspricht sich Channel-Chef Roskill einen weiteren deutlichen Schub in der Partnergemeinde: So soll sich in den nächsten 4 bis 5 Monaten die Zahl der Partner verdoppeln, die aktiv Office365 vertreiben. Aktuell nehmen laut Auskunft von Roskill weltweit über 20.000 Partner am Advisor-Modell teil, gut 50.000 umfasse das Office365-Ökosystem insgesamt (inklusive ISVs, Trainingspartnern etc.). Microsoft will die Transformation zum Cloud-Geschäft also nochmals massiv ankurbeln – und das, obwohl Office365 schon heute eines der sich am schnellsten verkaufende Produkte in der Firmengeschichte sei. Jeder fünfte Großkunde von Microsoft nutze den Cloud-Service bereits – vor einem Jahr war es nur jeder siebte. Auch im KMU-Segment habe der Konzern die Office365-Basis binnen 12 Monaten um 150 Prozent steigern können. Absolute Zahlen dazu verrät Kurt DelBene, Präsident der Office Division, aber nicht. Als einen der neuen Referenzkunden hierzulande kann Microsoft unterdessen die Hamburger Hafenverwaltung Hamburg Port Authority präsentieren, deren rund 1900 Mitarbeiter überwiegend mobil arbeiten. Dank Office365 profitiere das Unternehmen vom signifikant reduzierten Aufwand (75 Prozent) für das Testen, Installieren und Updaten neuer Software-Versionen.

Bei den Preisen für die verschiedenen Versionen von Office365 bleibt Microsoft unter jenen für die lokal installierte On-Premise-Variante – zumindest auf das erste Jahr der Nutzung gerechnet.

(Bild: Microsoft)

Nach dem Start der neuen Office-Versionen für den Consumer-Markt am 29. Januar 2013 legt Microsoft nun 4 Varianten von Office365 für gewerbliche Anwender nach. Speziell für kleinere Unternehmen bis zu 10 Mitarbeitern ist "Office 365 Small Business Premium" ausgelegt. Neben den typischen Office-Anwendungen umfasst das Paket auch E-Mail-, Gruppenkalender- und Videokonferenz-Funktionen. Im Unterschied zu allen anderen B2B-Versionen ist dieser Service monatlich zum Preis von 12,80 Euro pro Anwender buchbar. Für mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern empfiehlt Microsoft "Office 365 Midsize Business" zum Jahresabopreis von 147,60 Euro (monatlich 12,30 Euro je Nutzer). Neben den Online-Versionen von Exchange, Lync und SharePoint bietet das Paket Active-Directory-Integration und eine Web-Konsole für die Administration. Dank "Office 365 ProPlus" steht Anwendern hierbei die komplette Palette der Office-Applikationen (Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook, Publisher, InfoPath und Access) zur Verfügung – in der jeweils aktuellsten Version. Hinter "Office 365 Enterprise & Government" verbirgt sich schließlich die Variante für Großkunden (Plan E3) mit mehr als 250 Mitarbeitern. Der jährliche Abopreis je Nutzer liegt dafür bei 228 Euro (19 Euro pro Monat). Eine monatliche Abrechnung erfolgt gleichermaßen bei allen Paketen. In allen Fällen bleibt Microsoft bei Office 365 unter den bisher üblichen Preisen für das On-Premise-Paket – zumindest auf das erste Jahr der Nutzung gerechnet. (map)