Bitcoin-Wechselkurs auf Allzeithoch

Bei über 33 US-Dollar beziehungsweise fast 26 Euro liegt der Wechselkurs für Bitcoin an der Börse Mt. Gox. Damit übertrifft die virtuelle Währung ihren Spitzenwert von 2011, auf den ein tiefer Sturz folgte.

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Die virtuelle Währung Bitcoin hat ein neues Allzeithoch erreicht. Zum Handelsstart am Donnerstag notierte sie an der wichtigsten Bitcoin-Börse Mt. Gox mit einem Wechselkurs von 33 US-Dollar beziehungsweise von fast 26 Euro pro Bitcoin. Mitte Januar 2013 wurde die Währung noch für unter 15 US-Dollar gehandelt und konnte sich damit mehr als verdoppeln.

Auf neuem Allzeithoch: Der Wechselkurs von Bitcoin und US-Dollar.

(Bild: Bitcoincharts.com)

Den letzten Höchststand erreichten die Bitcoins im Juni 2011 mit rund 31,91 US-Dollar. Nach Hackerangriffen und massiven Diebstählen bei Mt. Gox folgte ein drastischer Kurssturz, der den Wert der Währung für längere Zeit in den Keller trieb. Zahlreiche Beobachter sagten die Währung daraufhin sogar komplett tot. Immer wieder auftretende Diebstähle aus Bitcoin-Börsen schienen ihnen durchaus recht zu geben – so etwa bei Bitcoinica und Bitfloor.

Die Gründe für das aktuell rasant steigende Interesse an der Währung lassen sich nur schwer festmachen. Ars Technica geht davon aus, dass unter anderem Online-Glücksspiele dazu beigetragen haben könnten. So konnte etwa das auf allein Bitcoins basierende Web-Casino Satoshi-Dice zwischen Mai und Dezember 2012 rund 500.000 US-Dollar an Gewinn vermelden. Ebenfalls gibt es immer wieder Beispiele von neuen Akzeptanzstellen für Bitcoins. So nehmen zum Beispiel der Bloggingtool-Anbieter Wordpress und die Socialnews-Site Reddit Zahlungen in der Währung an. Das Internet Archive bietet seinen Mitarbeiter sogar eine Bezahlung in Bitcoin an.

Das neue Vertrauen in die virtuelle Währung könnte auch ein Geschäft zwischen der in Japan ansässigen Bitcoin-Börse Mt. Gox und dem Startup Coinlab beflügeln: Laut Bericht des Bitcoin Magazine wird das Coinlab für die Abwicklung aller Währungsgeschäfte über die Börse als Clearinghaus fungieren – allerdings nur für Kunden aus den USA und Kanada. Beide Unternehmen sollen dafür einen exklusiven Langzeitvertrag unterzeichnet haben.

Coinlab-Chef Peter Vessenes zeigte sich in einer Mitteilung überzeugt, dass damit die wesentlichen Hindernisse für Kunden angepackt werden, wie zum Beispiel Sicherheitsprobleme. Mit dem Deal soll es insbesondere auch für Großanleger und institutionelle Investoren attraktiver und einfacher werden, größere Summen von Bitcoins zu kaufen und zu halten. Deponiert werden die Guthaben dafür bei der in den USA beheimateten Silicon Valley Bank, die als Partner gewonnen werden konnte. Ab Ende März soll der Dienst zur Verfügung stehen.

Bereits im Dezember erlangte die Bitcoin-Börse Bitcoin Central von den französischen Behörden die Erlaubnis für ein vergleichbares Angebot. Als Partner sind dabei der französische Zahlungsabwickler Aqoba sowie die Bank Credit Mutuel mit an Bord. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bitcoins langsam von der Krypto-Untergrundwährung zu einem breit akzeptierten Zahlungsmittel entwickeln – und ebenso ob das derzeitige Hoch tatsächlich langfristiger Natur ist. (axk)