Hamburger FDP distanziert sich von Viralkampagne

Nach der missglückten Viralkampagne distanziert sich der Anwalt der Hamburger Liberalen von der ausführenden Agentur, hält die Kritik insgesamt aber für überzogen.

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Von
  • Torsten Kleinz

Die Hamburger FDP hat sich von anonymer Werbung für ein Parteivideo distanziert. In einer so genannten "Viralkampagne" hatte eine Werbeagentur unter falschem Namen Werbung für einen Wahlwerbespot der Partei bei YouTube gemacht. Der Hamburger Blogger Hanno Zulla hatte die Partei wegen der Werbemethoden erfolgreich abgemahnt.

Auf Anfrage von heise online distanziert sich die FDP vom Vorgehen der Werbeagentur. "Der Versand des Wahlwerbespots mit Sky DuMont war in dieser Form nicht abgesprochen. Besprochen war, dass nur Empfänger von E-Mails, die ihre Zustimmung erteilt haben oder deren Einverständnis vermutet werden konnte, angeschrieben werden sollten", erklärt Rechtsanwalt Ralph Oliver Graef, der die Partei in dieser Sache vertritt. Ein Mitarbeiter der Werbeagentur sei über das Ziel hinausgeschossen.

Insgesamt bezeichnet Graef die Kritik von Zulla aber als überzogen. "Der Spot ist legal, der Hersteller des Spots ist klar erkennbar. Mit dem Spot nimmt die FDP ihre grundgesetzlich geschützten Rechte wahr und informiert die Bürger Hamburgs." Bei Bloggern wie Zulla habe man vom Einverständnis zum Mailversand ausgehen können. Dass die Partei die Unterlassungserklärung unterschrieben habe, erklärt der Anwalt unter anderem mit "Gründen der Prozessökonomie". Der Spot sei an maximal 15 bis 20 Adressaten versendet worden. (Torsten Kleinz) / (vbr)