WLAN-Scanning: Einigung zwischen Google und US-Bundesstaaten steht bevor

Für eine Zahlung von angeblich 7 Millionen US-Dollar sollen die Ermittlungen gegen den Internetriesen eingestellt werden. Bis 2010 hatten Street-View-Fahrzeuge vertrauliche Daten aus unverschlüsselten WLAN-Netzwerken gesammelt.

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Nach einem Bericht von AllThingsD steht Google kurz vor einer Einigung mit den Generalstaatsanwälten (Attorneys General) von 38 US-Bundesstaaten, weil der Internetkonzern Kommunikationsdaten von ungesicherten WLAN-Netzwerken ausgeschnüffelt hatte. Demnach soll Google insgesamt 7 Millionen US-Dollar zahlen. Zwischen 2007 und 2010 hatten die Kamerawagen für den Online-Straßendienst Street View nicht nur Fotos aufgenommen sondern auch für Standortdienste die Daten von WLAN-Netzwerken gesammelt. Die Ermittlungen unter Führung des damaligen Generalstaatsanwalts von Connecticut, Richard Blumenthal, begannen im Juni 2010, nachdem öffentlich bekannt geworden war, dass die verwendete Software auch Kommunikationsinhalte wie E-Mails und Passwörter aufgezeichnet hatte.

Auf Nachfrage von AllThingsD zur anstehenden Einigung mit Google äußerte der Sprecher des jetzigen Generalstaatsanwalts von Connecticut, George Jepsen, lediglich, dass die Untersuchungen zu Street View andauern. Für John Simpson von der amerikanischen Verbraucherschutzorganisation Consumer Watchdog ist die anstehende Einigung ein weiteres Beispiel für einen Fall, in dem sich der Internetriese für ein Taschengeld aus der Verantwortung stiehlt.

In den USA verhängte in diesem Fall bereits die Bundesaufsichtsbehörde FCC im April 2012 eine Strafe von 25.000 US-Dollar gegen Google. Wie unter anderem in Australien und Südkorea gab es auch in Deutschland ein Ermittlungsverfahren wegen Googles Sammelwut. Dieses wurde allerdings aber im Dezember letzten Jahres von der Staatsanwaltschaft Hamburg eingestellt. (chh)